Mercedes-Benz Aktie: Sparzwang trifft Zukunftswette
Mercedes-Benz baut massiv Stellen ab, während gleichzeitig Milliarden in Zukunftstechnologien fließen. Kann dieser Balanceakt die Aktie beleben?

- Bis zu 20.000 Stellen sollen sozialverträglich abgebaut werden
- Neue MMA-Plattform und MB.OS für chinesischen Markt
- Aktienkurs zeigt leichte Erholung nach Tief bei 45 Euro
- Analysten bleiben vorsichtig optimistisch trotz Kurszielsenkung
Massiver Stellenabbau hier, milliardenschwere Tech-Offensive dort – Mercedes-Benz fährt einen riskanten Spagat. Während Tausende Mitarbeiter über Abfindungsangebote zum Gehen bewegt werden sollen, trommelt Konzernchef Ola Källenius für die automobile Revolution made in Stuttgart. Reicht dieser Balanceakt, um die seit Monaten schwächelnde Aktie wieder auf Kurs zu bringen?
Der Rotstift regiert in Stuttgart
Die E-Mails mit den Abfindungsangeboten landeten Ende April bei rund 40.000 Beschäftigten. Bis zu einer halben Million Euro zahlt der Konzern für freiwillige Kündigungen, um bis zu 20.000 Stellen sozialverträglich abzubauen. Von "doppelter Freiwilligkeit" ist die Rede, denn offenbar machen Vorgesetzte in Gesprächen Druck. Nötig wird der harte Sparkurs, weil die Kosten für die Luxusstrategie und die stockende Nachfrage bei Elektroautos aufs Ergebnis drücken. Der jüngste Jahresumsatz von knapp 146 Milliarden Euro lag bereits 4,5 Prozent unter dem Vorjahreswert – ein klares Alarmsignal.
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Flucht nach vorn: Hightech aus China?
Gleichzeitig gibt Mercedes auf der wichtigen Automesse in Shanghai Gas. Källenius beschwört eine "Jahrhunderttransformation" durch Digitalisierung, emissionsfreies und autonomes Fahren. Mit der neuen MMA-Plattform kommt etwa der CLA in einer Langversion speziell für China. Nächstes Jahr soll die vollelektronische Lenkung (Steer-by-Wire) serienreif sein, und das eigene Betriebssystem MB.OS soll die Autos zu rollenden Supercomputern machen. Trotz eines Absatzrückgangs von rund zehn Prozent im ersten Quartal 2025 im Reich der Mitte wird weiter investiert – allerdings mit maximaler „schwäbischer“ Effizienz, wie es heißt.
Was sagt der Chart?
Die Aktie zeigte zuletzt zwar Kampfgeist. Nachdem sie kurzzeitig unter die psychologisch wichtige Marke von 50 Euro gefallen war und bei 45,01 Euro ein Tief markierte, zog der Kurs wieder an. Aktuell notiert das Papier um 53,40 Euro. Damit ist der Titel zwar zuletzt im oberen Drittel des DAX zu finden gewesen, doch das 52-Wochen-Hoch bei über 70 Euro ist noch Lichtjahre entfernt. Charttechnisch bleibt die Lage angespannt. Ein Sprung über 55 Euro könnte zwar für Entlastung sorgen, doch ein erneuter Rutsch unter 48 Euro würde den seit rund einem Jahr laufenden Abwärtstrend untermauern. Auch Analysten sind vorsichtiger geworden: Morgan Stanley etwa senkte das Kursziel kürzlich von 72 auf 64 Euro, sieht Mercedes aber immerhin noch als Favoriten im Sektor ("Overweight").
Spagat mit ungewissem Ausgang
Die aktuelle Strategie ist ein Ritt auf der Rasierklinge: Kosten senken durch Personalabbau und gleichzeitig Milliarden in Zukunftstechnologien investieren. Ob die neuen Modelle und die Software-Offensive die Margen retten und Absatzrückgänge kompensieren können, muss sich erst noch zeigen. Kurzfristig dürften Anleger vor allem die Marken bei 48 und 55 Euro im Auge behalten. Der Ausgang des Experiments bleibt vorerst offen.
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