Metaverse: Ein neuer Hype – eine neue Blase?
Es ist kein Geheimnis, dass der Immobilienmarkt überall Wellen schlägt und die Preise steigen, aber die Pandemie sorgt für einen weiteren, wenig bekannten Landrausch. Tatsächlich zahlen nämlich nicht wenige Investoren Millionen für Grundstücke – nicht in New York oder Beverly Hills, noch nicht einmal physisch hier auf der Erde.
Vielmehr befinden sich die Grundstücke online – genaugenommen im Metaversum. Seit Facebook angekündigt hat, sich vollständig der virtuellen Realität zu widmen und sogar seinen Firmennamen in Meta Platforms geändert hat, sind die Preise für Grundstücke in den letzten Monaten um bis zu 500% gestiegen. Oha!
The next big Thing?
Das Metaversum ist also die nächste Generation der sozialen Medien. Und es entsteht der Beginn einer Parallelwelt: Man kann auf die Kirmes gehen, man kann ein Musikkonzert besuchen, man kann in ein Museum gehen. In diesen virtuellen Welten interagieren reale Menschen in Form von zeichentrickähnlichen Figuren, den so genannten Avataren, ähnlich wie in einem Echtzeit-Multiplayer-Videospiel. Heute kann man auf diese Welten über einen normalen Computerbildschirm zugreifen, aber Meta und andere Unternehmen haben die langfristige Vision, immersive 360-Grad-Welten zu schaffen, auf die die Menschen über Virtual-Reality-Brillen wie Metas Oculus zugreifen.
Ein kürzlich veröffentlichter Bericht des Krypto-Asset-Managers Grayscale schätzt, dass die digitale Welt in naher Zukunft zu einem 1-Billionen-Dollar-Geschäft heranwachsen könnte. Tatsächlich treten hier bereits große Künstler wie Justin Bieber, Ariana Grande und DJ Marshmello als ihre eigenen Avatare auf. Sogar Paris Hilton legte eine Silvesterparty auf ihrer eigenen virtuellen Insel auf.
Eine riskante Investition!
Kaum zu glauben, aber für manche ist die digitale Welt genauso wichtig wie die reale Welt. Es geht nicht darum, woran Sie und ich glauben, sondern darum, was die Zukunft bringt. Genau wie bei Immobilien in der realen Welt geht es im Metaverse um drei Dinge: Standort, Standort, Standort. Wenn man das Metaversum zum ersten Mal betritt, gibt es Bereiche, in denen sich die Menschen versammeln – und diese Bereiche sind dann viel wertvoller als die Bereiche, in denen keine Veranstaltungen stattfinden. Allerdings ziehen diese stark frequentierten Bereiche auch große Geldgeber an.
Der Rapper Snoop Dogg baute zum Beispiel eine virtuelle Villa auf einem Grundstück in der Sandbox und jemand hat kürzlich 450.000 Dollar bezahlt, nur um sein Nachbar zu sein! Es ist also wohl auch dort absolut wichtig, wer dein Nachbar ist. Es ist wie in einem Club und man möchte mit Leuten zusammen sein, die ähnliche Interessen haben. Dabei ist der Kauf von virtuellem Land zudem auch noch ziemlich einfach – entweder direkt über die Plattform oder über einen Bauträger. Die Investoren bauen auf ihrem Land und machen es interaktiv. Man kann es dekorieren, verändern und renovieren. Es ist ja alles nur Code.
Klar ist: Das ist sehr, sehr riskant. Und hochspekulativ. Außerdem basiert es auf der Blockchain. Und wie wir alle wissen, sind auch Kryptowährungen sehr volatil. Wenn es so weitergeht wie bisher, wird es höchstwahrscheinlich erst einmal eine Blase sein, denn man kauft etwas, das nichts mit der Realität zu tun hat. Erst wenn diese geplatzt ist, wird es serös. Oder?
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