Moderna nach Zahlen: Eine riskante Rechnung

Der Impfstoffhersteller Moderna konnte auf den ersten Blick bei der Vorlage seiner Quartalszahlen punkten. So meldete das Unternehmen zwar einen Verlust von 3,62 Dollar je Aktie. Allerdings hatten die Analysten im Konsens mit einem Verlust von rund 3,93 Dollar je Aktie gerechnet. Über den Erwartungen fiel auch der Umsatz aus. Dieser betrug 344 Millionen Dollar. Hier hatten die Analysten im Konsens nur mit knapp 308 Millionen Dollar gerechnet.

Moderna nutzte die Gelegenheit auch gleich, seine Umsatzprognose für den COVID-Impfstoff anzuheben. Hier erwartet man jetzt einen Umsatz in diesem Jahr zwischen 6 und 8 Milliarden Dollar, zuvor waren 5 Milliarden Dollar avisiert worden. Allerdings sehen diese Schätzung Analysten durchaus kritisch. So hatte der zuständige Analyst der Deutschen Bank erklärt, dass diese Prognose sehr stark von den Impfquoten in den USA abhängt. Außerdem ist hier schon ein Großteil vorher in entsprechenden Vereinbarungen mit der Regierung berücksichtigt worden.

Geht Moderna bald das Geld aus?

Demgegenüber macht sich der Deutsche-Bank-Analyst Emmanuel Papadakis Sorgen um die Marge. Außerdem wird die Prognose von rund 6 Milliarden Dollar operativer Kosten kritisch gesehen. Die aktuelle Prognose geht davon aus, dass Moderna 2 Milliarden Dollar Verlust ausweisen könnte. Bei einer Nettoliquidität von 8,4 Milliarden Dollar könnte sehr schnell Refinanzierungsbedarf bestehen. Deshalb hat die Deutsche Bank auch ihre Einschätzung für Moderna von bislang Kaufen auf Halten zurückgestuft und ein neues Kursziel bei 125 Dollar gesetzt, das alte lag bei 200 Dollar.

Aktuell notiert Moderna dabei unter dem abgesenkten Kursziel bei heute rund 112 Dollar, auch wenn der Markt kurzfristig positiv auf die Zahlen reagiert. Aber es ist hier in keiner Art und Weise in Sicht, dass es zu schon bald einem technischen Rebound kommen wird. Anleger sollten entsprechend weiter die Finger von diesem Wert lassen.

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