Morning Briefing: Mit Hamborner REIT, Synlab, Kering, Amazon, Robinhood Markets und Lordstown Motors

HAMBORNER REIT: Der Gewerbeimmobilien-Spezialist wird voraussichtlich einen Rückgang im Wert seines Immobilienportfolios verzeichnen. Der Verkehrswert des Portfolios wird voraussichtlich bis zum 30. Juni 2023 um etwa 5,5 bis 6,0 Prozent im Vergleich zum Jahresende 2022 sinken, aufgrund einer negativen Entwicklung des Büro- und Einzelhandelsbestands. Als Konsequenz hat das Unternehmen seine Gesamtjahresprognose für den Nettovermögenswert (NAV) je Aktie gesenkt. Es wird nun erwartet, dass sich der NAV je Aktie zum 31. Dezember 2023 zwischen sieben und zwölf Prozent unter dem Vorjahresniveau bewegt. Hamborner hatte ursprünglich nur mit einem leichten Rückgang gerechnet.

SYNLAB verkauft sein gesamtes Geschäft in der Schweiz an die australische Sonic Healthcare. Laut Synlab-CEO Mathieu Floreani optimiert der Labordienstleister damit sein Netzwerk, indem er seine geografische Präsenz verdichtet und gleichzeitig von Größeneffekten profitiert. Dies schaffe einen Mehrwert für die Stakeholder. Die Veräußerung wurde von den Kartellbehörden genehmigt, aber der Kaufpreis wurde nicht genannt.

Europa

KERING: Händler sind sehr gespannt auf die Kursreaktion von Kering, nachdem der Luxusgüterhersteller Creed gekauft hat. „Das ist ein beträchtlicher Preis für Nischenprodukte“, sagt ein Händler. Wenn der berichtete Kaufpreis von 2 Milliarden Euro in bar korrekt ist, würde Kering das 8-fache Umsatz-Multiple zahlen, während das Branchenübliche eher bei 4-fach liegen dürfte. Es ist jedoch schwierig, den Einfluss von Schulden zu quantifizieren. „Im Großen und Ganzen scheinen die Multiples jedoch hoch zu sein und Analysten werden definitiv genauer nachfragen, insbesondere mit Blick auf die Wachstumsprognosen“, sagt der Händler über den Kauf von Creed.

Wall Street

AMAZON kämpft vor dem Bundesgerichtshof (BGH) gegen die Einstufung des Bundeskartellamts als Unternehmen von marktübergreifender Bedeutung. Diese Einstufung würde zu einer stärkeren Kontrolle führen. Das Wettbewerbsgesetz sieht nun ein zweistufiges Verfahren vor, bei dem das Bundeskartellamt zunächst die überragende marktübergreifende Bedeutung feststellt und dann in einem zweiten Schritt bestimmte Verhaltensweisen untersagen kann. Der BGH verhandelt über die Klage von Amazon und wird voraussichtlich erst in einigen Monaten eine Entscheidung treffen.

ROBINHOOD MARKETS: Der Online-Broker sieht sich gezwungen, harte Entscheidungen zu treffen. Um den Herausforderungen des Marktes gerecht zu werden, wird das Unternehmen etwa sieben Prozent seiner Vollzeit-Beschäftigten entlassen müssen. Die Kunden scheinen zunehmend weniger engagiert zu sein, was zu einem Rückgang in der Handelssparte führt. Um diesem Trend entgegenzuwirken, hat Robinhood erst letzte Woche die Fintech-Firma X1 für 95 Millionen Dollar in bar erworben. Mit diesem Kauf hofft das Unternehmen, eine neue Einnahmequelle zu erschließen.

LORDSTOWN MOTORS, ein US-Hersteller von leichten elektrischen Nutzfahrzeugen, hat aufgrund eines Streits mit seinem Auftragsfertiger Foxconn Insolvenz angemeldet. Lordstown Motors hat Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts beantragt, um das Geschäft zu restrukturieren. Zusätzlich hat das Unternehmen Foxconn wegen Betrugs und Vertragsbruchs verklagt. Im Mai hatte Foxconn angekündigt, aus einer Investitionsvereinbarung auszusteigen, was Lordstown Motors zum Gläubigerschutzverfahrens führte. Foxconn begründete seinen Rückzug damit, dass Lordstown Motors die Compliance-Regeln der Nasdaq gebrochen habe, indem das Unternehmen es zuließ, dass der Aktienkurs zu lange unter 1 Dollar pro Aktie lag. Lordstown Motors hatte geplant, Foxconn-Aktien im Wert von 170 Millionen US-Dollar zu kaufen. Lordstown hatte bereits im November 2021 seine Fabrik in Ohio, ehemals von General Motors, aufgrund von Produktionsproblemen an Foxconn verkauft. Die beiden Unternehmen hatten vereinbart, bei einer Reihe von Fahrzeugen zusammenzuarbeiten, die dort produziert werden sollten.

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