MTU Aero Engines mit Bremsspuren – Trotzdem ein Kauf?
Eigentlich kann der Triebwerks-Hersteller MTU Aero Engines mit dem vergangenen Jahr zufrieden sein. Wie man aktuell meldete, konnte die eigene Gewinnprognose für das vergangene Jahr übertroffen werden. Nach Steuern verdiente das Unternehmen 476 Millionen Euro, ein Plus von ordentlichen 39%. Auf operativer Ebene konnte die Marge von 11,2% im Vorjahr auf 12,3% gesteigert werden. Noch bei der Vorlage der Q3-Zahlen hatte MTU in Aussicht gestellt, sowohl das EBIT als auch den Nettogewinn im unteren Dreissiger-Prozent-Bereich steigern zu können. Beim EBIT wurden es nun 40%.
Prognose sehr verhalten
Allerdings ließ der Umsatz etwas zu wünschen übrig. Statt der in Aussicht gestellten 5,4 bis 5,5 Milliarden Euro wurden es nur 5,3 Milliarden Euro. Dies entsprach allerdings immer noch einem sehr kräftigen Zuwachs um 27%.
Was der Aktie allerdings erst einmal Probleme bereiten könnte, ist der doch recht verhaltene Ausblick. So rechnet man derzeit nur mit einer stabilen bereinigten EBIT-Marge in 2023. Bisher war das Management von einem Zuwachs im niedrigen Zwanziger-Prozent Bereich ausgegangen. Außerdem wurde die Umsatz-Prognose von bislang 6,4 bis 6,6 Milliarden Euro auf 6,1 bis 6,3 Milliarden Euro zurückgenommen.
MTU Aero Engines erhöht Dividende
Vor diesem Hintergrund dürfte es äußerst spannend werden, ob die Aktie die neu geschaffene Unterstützung bei rund 224 Euro verteidigen kann. Am Dienstag in der Frühbörse jedenfalls hatte der Markt eher freundlich auf die Zahlen reagiert. Dies sicherlich auch, weil MTU angekündigt hat, seine Dividende für das zurückliegende Jahr ordentlich auf 3,20 Euro ( im Vorjahr 2,10 Euro je Aktie) anzuheben. Das gibt der Aktie derzeit eine Dividendenrendite von wenigstens 1,4%.
Das Fazit: MTU hat im vergangenen Jahr einen sehr guten Job gemacht. Die verhaltene Prognose für das neue Jahr ist zwar ein Bremsklotz, hat allerdings auch im Jahresverlauf noch Potenzial für Nachbesserungen. Anleger sollten entsprechend die Aktie im Blick behalten. Käufe allerdings erst, wenn die Unterstützung bestätigt werden konnte.
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