Münchener Rück: Solide Zahlen – Etwas für Dividendenjäger?
Der Versicherungskonzern Münchener Rück hat im zweiten Quartal trotz eines schwierigen Umfeldes die Analystenerwartungen übertreffen können. Allerdings blieb es unter dem Strich dabei, dass man nach Steuern einen Gewinnrückgang um rund 30% auf 768 Millionen Euro ausweisen musste. Doch hier waren die Analysten im Vorfeld noch pessimistischer und hatten nur mit 719 Millionen Euro gerechnet.
Zuwächse konnte der Rückversicherer dagegen bei den Prämieneinnahmen verzeichnen. Die Bruttoprämien legten um 8,3% auf 15,85 Milliarden Euro zu. Hier hatten die Analysten im Durchschnitt nur mit 15,8 Milliarden Euro gerechnet.
Münchener Rück behält Ausblick bei
Deutlich draufsatteln musste die Münchener Rück bei den Belastungen aus Großschäden. Diese betrugen im Berichtszeitraum 575 Millionen Euro nach 432 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Allerdings gibt es in diesem Zusammenhang zwei gute Nachrichten. Zum einen lag die Belastung mit einem Anteil von 7,5% an den verdienten Nettobeträgen unter dem langfristigen Mittelwert von 13%. Andererseits verbesserte sich die Schaden-Kosten-Quote von 90,1% auf 89,7%.
Im Ausblick bleibt das Versicherungsunternehmen bei seinen bisherigen Prognosen. Diese gehen davon aus, dass der Nettogewinn auf Jahresbasis von zuvor 2,9 Milliarden Euro auf 3,3 Milliarden Euro gesteigert werden kann. Dies unter der Prämisse, dass das verbleibende Schadensbudget von 2,7 Milliarden Euro nicht überschritten wird. Allerdings soll das Kapitalanlagegeschäft weiterhin schwach bleiben. Dieses war es auch der Grund, warum der Rückversicherer einen deutlichen Rückgang beim Nachsteuergewinn ausweisen musste. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen nur noch mit einer Kapitalanlagerendite von 2% nach der bisherigen Prognose von 2,5%.
Aktie mit kleinen Schritten vorwärts
Die Zahlen fanden an der Börse reichlich Anklang. So konnte sich die Aktie auch schon in den vergangenen Tagen von Ihrem langer Fristbeginn Aufwärtstrend, der aktuell bei rund 215 Euro verläuft, lösen. Jetzt wird der Widerstand bei rund 232 Euro angepeilt. Schafft die Münchener Rück hier den Break, wäre die nächste Stufe dann die 200-Tage-Linie bei derzeit rund 242 Euro.
Also: Es geht offenbar in kleinen Schritten vorwärts. Insbesondere eher konservativ ausgerichtete Anleger sollten daran denken, dass die Münchener Rück auch in diesem Jahr ein zuverlässiger Dividendenzahler sein dürfte. Aktuelle Schätzungen gehen von einer Dividende je Aktie von gut 11,50 Euro aus. Das würde einer Rendite auf den aktuellen Kurs von immerhin knapp 5% entsprechen.
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