Nel ASA Aktie: Achterbahnfahrt – und es bleibt das Hauptproblem!
Zu früh gefreut! Die Aktie des norwegischen Wasserstoff-Spezialisten Nel ASA fuhr heute mit den Anlegern Achterbahn. Dies als direkte Reaktion auf die Vorlage der Zahlen zum vierten Quartal bzw. zum Gesamtjahr 2022.
Wie das Unternehmen mitteilte, hatte man im vierten Quartal seinen Umsatz deutlich auf 414 Millionen NOK steigern können. Das entsprach einem Zuwachs zum Vorjahreszeitraum um rund zwei Drittel. Damit übertraf man auch deutlich die Erwartungen des Marktes, die nur bei rund 245 Millionen NOK gelegen hatten. Allerdings fiel letztlich ein Verlust von fast 721 Millionen NOK an. Im Vorjahreszeitraum waren es nur knapp 270 Millionen NOK. Daraus resultierte ein Verlust je Aktie von -0,46 NOK. Hier hatten die von FactSet befragten Analysten durchschnittlich nur mit einem Verlust von -0,17 NOK gerechnet.
Nel ASA bleibt tief in den roten Zahlen
Für das Gesamtjahr meldete das Unternehmen ein Verlust von 1,17 Milliarden NOK, was allerdings einer deutlichen Verbesserung gegenüber 2021 mit damals 1,67 Milliarden NOK Verlust entsprach. Auch der Umsatz konnte sich immerhin um rund 25% steigern. Und Nel ASA sitzt auf einem hohen Auftragsbestand. So verfügte das Unternehmen über einen Bestand von rund 2,6 Milliarden NOK. Im gesamten letzten Jahr konnte man den Auftragseingang um rund 135% auf 2,275 Milliarden NOK steigern. Dennoch:
Das Nel ASA so seine Probleme mit der Profitabilität weiterhin hat, konnte man am operativen Ergebnis sehen. Denn dieses weitete sich von einem Verlust von rund 623 Millionen NOK in 2021 auf nun rund 951 Millionen NOK Verlust im letzten Jahr aus. Insofern bleibt Nel ASA nach wie vor den Nachweis schuldig, dass man irgendwann profitabel arbeiten kann.
Analysten bleiben geduldig
Dennoch waren die Analysten-Statements, die es nach den Zahlen gab, relativ gelassen. Die meisten Analysehäuser bestätigten ihre Einschätzungen. Aktuell gibt es zu der Aktie unter allen Analysten, die entsprechende Empfehlungen abgegeben haben, 33% mit einer Kaufempfehlung oder einem Rating auf Übergewichten. 38% haben eine Halten-Empfehlung und 29% raten zum Verkauf. Gegenüber den vorangegangenen Monaten ergeben sich daraus nur minimale Veränderungen.
Und die Aktie? Die hatte heute quasi alles auf dem Programm. Kurz nach den Zahlen zeigten sich deutliche Kursgewinne, wobei in der deutschen Notierung sogar kurzfristig die 50-Tage-Linie nach oben hin durchbrochen werden konnte. Dann ging es allerdings wieder deutlich abwärts, zeitweise sogar unter die 200-Tage-Linie. Aktuell pendelt sich der Wert bei einem Tagesverlust zwischen 2,5 und 3% ein. Damit bleibt unsere Einschätzung von gestern bestehen, dass hier eine Trendentscheidung immer noch aussteht und Anleger letztlich weiterhin eher an der Seitenlinie bleiben sollten.
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