Nel ASA: Warum die Norweger es besser machen könnten als Plug Power

Irgendwie bewahrheitet sich doch das alte Börsianer-Sprichwort, dass man bei zu vielen Optimisten lieber verkaufen sollte. Dies stammt aus der Überlegung, dass bei überwiegend positiven Einschätzungen ja die Investoren schon investiert sind und kein frisches Material hinzukommt, was ja notwendig ist, damit Aktien und Indices weiter steigen.

Diese Binse kann man momentan insbesondere im direkten Vergleich von Plug Power Power und Nel ASA auf ihre Richtigkeit prüfen. Denn während, wie berichtet, bei Plug Power nur Kaufen- und Halten-Empfehlungen derzeit vorliegen, gibt es immerhin bei der norwegischen Nel ASA 30 % der Analysten, die zum Verkauf raten. Und was machen die Aktienkurse? Während aus unserer Sicht Plug Power weitere Tiefen ausloten könnte, signalisiert Nel ASA zumindest die Möglichkeit eines technischen Rebounds.

Nel ASA mit überraschendem Gewinn

Was natürlich auch nicht von ungefähr kommt. Denn die vorgelegten Zahlen waren überraschend positiv. Statt eines von den Analysten erwarteten Verlustes je Aktie von 0,11 Kronen (NOK), verbuchte Nel ASA im ersten Quartal 2022 sogar einen Gewinn von 0,06 NOK. Im vergangenen Jahr betrug der Verlust auf dieser Basis noch 0,41 NOK. Allerdings sei vor Euphorie gewarnt. Denn in anderen Kennzahlen enttäuschte Nel ASA.

So blieb der Umsatz mit 213 Millionen NOK unter den Erwartungen von rund 253 Millionen NOK. Außerdem wies das Unternehmen beim bereinigten EBITDA einen Verlust von 152 Millionen NOK aus. Hier hatten die von FactSet befragten Analysten nur mit einem Verlust von 141 Millionen NOK gerechnet.

Aktie mit technischer Rebound-Chance

Es bleiben also noch viele Hausaufgaben zu erledigen. Mit dem ersten Bericht in diesem Jahr untermauert Nel ASA allerdings seinen Anspruch wie auch die Erwartung der Analysten, in diesem Jahr seinen Verlust deutlich zu reduzieren. Im vergangenen Jahr büßte das Unternehmen beim Ertrag je Aktie 1,15 NOK ein. Dieser Verlust soll in diesem Jahr auf 0,33 NOK reduziert werden. Gleichzeitig wird eine Umsatzsteigerung um über 40% erwartet.

Was macht die Aktie daraus? Hier kündigt sich zumindest eine gewisse technische Gegenreaktion nach den jüngsten Verlusten an. Was auch charttechnisch wichtig wäre, weil damit die Unterstützung im Bereich von 11 NOK (bzw. rund 32/33 €) bestätigt werden könnte. Kurzfristiges Ziel wäre hier als erstes die 50-Tage-Linie im Bereich von knapp 15 NOK, was einem Potenzial von rund 19% entspricht. Es ist natürlich alles noch äußerst spekulativ. Aber in welches Depot es passt,….

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