Netflix: Analysten werden optimistischer

Das dritte Quartal ist für Netflix viel besser ausgefallen als erwartet wegen vielerlei positiven Faktoren. Die Analysten zeigten sich erfreut.

Seit Beginn des Jahres hat die Netflix-Aktie immer noch Einbußen von 55% zu verkraften. Was die Verluste betrifft, so zeichnete sich in den letzten sechs Monaten ein Plus von 34,62% ab. Derzeit wird die Aktie notiert bei 260,79 Dollar.

Überdurchschnittlich gutes Ergebnis für die Netflix-Aktie

Für das dritte Quartal 2022 fiel die Bilanz des Streaming-Unternehmens besser aus als ursprünglich erwartet. Netflix schaffte es, einen Gewinn von 3,10 Dollar je Aktie zu erwirtschaften. Des Weiteren wurde ein EBIT von 2,14 Dollar erwartet. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Gewinn minimal von zuvor 3,19 Dollar. Beim Umsatz konnte das Unternehmen zusätzlich punkten und 7,93 Milliarden Dollar einheimsen. Die Analysten hatten ursprünglich für das vergangene Quartal 7,84 Milliarden Dollar berechnet. Nach der Veröffentlichung dieser Zahlen schoss die Aktie des Streaming-Unternehmens zeitweise um 25% nach oben.

Jeff Wlodarczack, der bekannte Pivotal Research-Analyst, geht nun davon aus, dass sich der Anstieg der Aktie nach den Gewinnen womöglich fortsetzen kann. Wlodarzcak stufte das Kursziel der Aktie von 200 auf 375 Dollar hoch, wegen des steigenden Gewinns und der Abonnentenzahl und prognostizierte sogleich einen hinzukommenden Gewinnsprung aufgrund dessen, dass die Abonnenten-Abwanderung weiterhin verzögert werde und erst später im zweiten Halbjahr 2023 in den Vordergrund rücken könnte.

Das Problem mit den Mit-Nutzern

Das Abonnentenwachstum sei dabei eine wichtige Voraussetzung für eine optimistischere Prognose, so Wlodarczak. Für das Jahr 2023 erhöhte er seine Erwartung von 5,5 Millionen Abonnenten auf 15 Millionen Nettoabonnenten.

Der Analyst ist sich auch sicher, dass Netflix beim „Nutznießer-Problem“ konsequent durchgreifen werde, damit das sogenannte Account-Sharing aufhöre und sich mehr Menschen finden, die sich dazu überzeugen lassen, tatsächlich ein Abonnement abschließen. Grundsätzlich ist das Teilen des Netflix-Accounts erlaubt. Allerdings müssen die Nutzer im selben Haushalt wohnen, so steht es zumindest in den AGB des Unternehmens.

Wie durchgegriffen werden soll, ist dem Unternehmen noch unklar. Fest steh nur, dass es auch eine zukünftige Variante mit einer Extra-Gebühr für Menschen, die außerhalb des eigenen Haushalts leben, geben könnte. Momentan arbeite Netflix noch an einer Tracking-Funktion gegen das Account-Sharing.

Netflix gewinnt nicht nur an Attraktivität für Investoren

Angesichts der starken Verlangsamung der digitalen Werbung ist Netflix ein durchaus attraktiver Partner für Investoren. Die Streaming-Plattform bietet immer noch ein weltweites und exzellentes Streaming-Erlebnis mit einer durchaus positiven Verbesserung in der Abonnentenzahl an im Laufe der nächsten Jahre, so der Analyst. Wenn der Wettbewerb zunehmen sollte für das Unternehmen, mache das keinen gravierenden Unterschied, denn bisher haben schließlich alle Kontrahenten ihre Preise erhöht, was sich wiederum positiv auswirken könnte für den Konzern.

Wlodarczak vermutet, dass ein Verkauf des Streaming-Unternehmens voraussichtlich an Microsoft anstehen könnte:„Wir glauben, dass CEO Reed Hastings Netflix im Jahre 2024 verkaufen könnte.“, so der Analyst.

 

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