Nike enttäuscht nicht wirklich
Sogar Nike, welches oft als eine der stärksten globalen Marken im Einzelhandel gelobt wird, ist von der Coronavirus-Pandemie betroffen.
Der Sneaker-Hersteller meldete am Donnerstag einen unerwarteten vierteljährlichen Nettoverlust und einen Umsatzrückgang von 38% gegenüber dem Vorjahr, da das Geschäft durch die vorübergehende Schließung seiner Geschäfte beeinträchtigt wurde und die Online-Einnahmen nicht ausreichten, um dies auszugleichen. Auch die Lagerbestände häuften sich und belasteten die Gewinne, da Großhandelspartner wie Kaufhäuser ebenfalls ihre Geschäfte geschlossen hatten und weniger Bestellungen für Schuhe und Kleidung aufnahmen. Laut Nike beliefen sich die Lagerbestände zum 31. Mai auf 7,4 Milliarden Dollar, ein Anstieg von 31% gegenüber dem Vorjahr. Laut Nike gingen die Produktlieferungen an Großhandelskunden im Quartal um fast 50% zurück.
Verlust pro Aktie: 51 Cent, Umsatz: 6,31 Milliarden Dollar
Nike verzeichnete im Zeitraum zum 31. Mai einen Verlust von 790 Millionen Dollar oder 51 Cent pro Aktie, verglichen mit einem Nettogewinn von 989 Millionen Dollar oder einem Gewinn von 62 Cent pro Aktie vor einem Jahr. Der Gesamtumsatz ging von 10,18 Mrd. Dollar im Vorjahr um 38% auf 6,31 Mrd. Dollar zurück. Die Verkäufe in Nordamerika gingen um 46% zurück, während die Verkäufe in China nur um 3% zurückgingen da viele der Nike-Geschäfte in dort früher wiedereröffnet als in den USA.
Die Verkäufe der Marke Converse gingen um 38% zurück, bei der Marke Nike gingen die Schuhverkäufe um 35%, die Bekleidungsumsätze um 42% und die Ausrüstungserlöse um 53% zurück, da Sport und viele Freizeitaktivitäten aufgrund der Covid-19-Krise weitgehend ausgesetzt wurden. Die Kosten für Versand und Rücksendung setzen aber auch die Gewinne unter Druck. Die Margen von Nike gingen im vierten Quartal des Geschäftsjahres von 45,5% im Vorjahr auf 37,3% zurück.
Aber: Die digitalen Verkäufe stiegen um 75%, was etwa 30% des Gesamtumsatzes entspricht. Das Unternehmen hatte sich schon zuvor zum Ziel gesetzt, bis 2023 eine digitale Penetration von 30% zu erreichen und diese Entwicklung wurde aufgrund der Pandemie beschleunigt. Jetzt will Nike seinen E-Commerce-Umsatz „in absehbarer Zukunft“ auf 50% des Gesamtumsatzes ausrichten.
Die Zukunft ist auch bei Nike online
Nike plant dabei, sein Online-Geschäft für alles, was das Unternehmen tut, „zentraler“ zu machen, in die Eröffnung von Geschäften im kleineren Format zu investieren, welche z. B. für Kunden bestimmt sind, die ihre Online-Bestellungen abholen möchten. Es wurde angekündigt, weltweit rund 150 solcher Standorte zu eröffnen. Die Überlegung: Verbraucher wünschen sich moderne, nahtlose Online-zu-Offline-Erlebnisse.
Bis Donnerstag gab Nike bekannt, dass rund 90% der eigenen Geschäfte weltweit wieder geöffnet sind. In China sind fast alle eigenen Geschäfte wiedereröffnet, in den USA etwa 85%. Nike bietet derzeit keinen vollständigen Ausblick für das Geschäftsjahr 2021 an, erwartet jedoch, dass die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr unverändert bleiben sollten.
Was tun nach der Kursschwäche?
Fazit: Im Kern alles wie erwartet, nur der höhere Verlust erschreckte gestern die Wall Street und die Aktie verlor nachbörslich um 4%. Prima, vielen Dank dafür von unserer Seite, denn Enttäuschungskurse sind in diesen Zeiten Kaufkurse! Wer Nike noch nicht in seinem Depot hat, sollte diese Chance nutzen und eine der wertvollsten Marken der Welt aufnehmen. Perspektive? Nur nach oben, denn zwischen den Zeilen oben ist zu erkennen, dass Nike verstanden hat, wie seine weltweiten Kunden ticken.
Anzeige
Nvidia-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Nvidia-Analyse vom 23. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Nvidia-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Nvidia-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 23. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Nvidia: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...