Nokia kassiert Margen-Prognose – Gibt es trotzdem Hoffnung?
Der finnische Telekommunikationsausrüster Nokia senkt seine Zielvorgabe für die vergleichbare operative Marge bis 2026. Ursprünglich strebte das Unternehmen eine Marge von mindestens 14 % an, nun wurde sie auf mindestens 13 % reduziert. Diese Entscheidung resultiert aus dem Verlust eines Vertrags mit dem US-Telekommunikationsanbieter AT&T.
AT&T hatte sich dafür entschieden, Ericsson als Partner zur Errichtung eines Telekommunikationsnetzes mit einer kostensenkenden Technologie namens Open Radio Access Network (ORAN) einzusetzen. Dieses Netzwerk soll bis Ende 2026 etwa 70 % des Mobilfunkverkehrs in den Vereinigten Staaten abdecken. Pekka Lundmark, CEO von Nokia äußerte sich dazu: „AT&T ist natürlich keine gute Nachricht.“ Er betonte jedoch, dass es sich um einen kundenspezifischen Fall handele und dieser mehr finanzieller Natur sei als technologischer oder leistungsbezogener Art. Lundmark gab zudem an, dass er nicht davon ausgeht, dass diese Situation auch andere Kunden betrifft.
Wie zur Bestätigung haben Nokia und die Deutsche Telekom am Dienstag eine Vereinbarung getroffen, ORAN in Deutschland einzusetzen. Dadurch kehrt Nokia nach vier Jahren wieder ins kommerzielle Netz der Deutschen Telekom zurück. Lundmark bezeichnete dies als großen Erfolg für das Unternehmen. Das Projekt hat bereits begonnen und wird ab dem ersten Quartal des nächsten Jahres erweitert.
Nokia plant außerdem, sein Mobilfunkgeschäft umzugestalten und die Kostenbasis zu senken, um bis 2026 eine zweistellige Betriebsmarge bei einem Umsatz von 10 Milliarden Euro zu erreichen. Um dieses Ziel zu verwirklichen, wäre ein Umsatz von etwa 11,5 Milliarden Euro erforderlich. Bereits im Oktober gab Nokia bekannt, dass bis zu 14.000 Stellen gestrichen werden sollen, um Kosten einzusparen. Zudem warnte das Unternehmen davor, dass keine unmittelbare Markterholung erwartet werde, nachdem der Umsatz im dritten Quartal aufgrund einer schwächeren Nachfrage nach 5G-Ausrüstung um 20 % gesunken war.
Die Aktie verkraftet die Rückstufung der Prognose auf den ersten Blick ganz gut. An der OMX liegt das Papier heute rund 1 % im Plus. Allerdings ändert das nichts an der Tatsache, dass der Wert des Mobilfunk-Ausrüsters nach wie vor in einem nachhaltigen Abwärtstrend steckt. Wobei weiterhin nicht absehbar ist, wo ein Boden gefunden werden kann. Immerhin: Sollte Nokia irgendwann mal seine Probleme in den Griff bekommen, wäre das natürlich eine super Turnaround-Spekulation. Doch das ist noch Zukunftsmusik.
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