Nokia und Ericsson: Das große Comeback zwei alter Größen?
Zwei alte Bekannte haben gute Chance zu langfristigen Gewinnern aus der Pandemie zu werden!
Jeder kennt sie, und fast jeder hatte auch mal eines ihrer Produkte in der Westentasche. Es sind die Ur-Gescheine des Handyzeitalters: Nokia und Ericsson. Sie stehen aber auch als Synonym für das europäische Scheitern im Handy-Markt. Denn die Bedeutung des Smartphone wie Apple es erfand wurde dramatisch verkannt. Um zu überleben, stellten sich Nokia und Ericsson neu auf und operieren heute eher in zweiter Reihe. Ohne schillernde Produkte wie ein iPhone oder ein Galaxy. Aber genau hier liegt die Chance.
Ohne Infrastruktur geht nichts!
Alle reden von 5G, aber der Rest der Welt funkt noch immer auf 3G. Es ist also wichtig, zwischen 4G, und 3G, der bislang am häufigsten verwendeten Mobilfunktechnologie, und dem neueren Technologiestandard der 5G zu unterscheiden. Denn Geld verdient wird dort wo Unternehmen sich noch in der Phase der Migration von 3G auf 4G befinden. Die weltweite Pandemie hat bzw. wird diese Entwicklung massive beschleunigen und hier sind Nokia und Ericsson erste Wahl.
Die von Nokia eingerichteten Infrastrukturen sind für die Bereitstellung von Anwendungen von Rechenzentren für Remote-Büros oder Privathaushalten von hoher Bedeutung. Diese Infrastrukturen unterstützen zudem bandbreitenintensive Anwendungen wie Netflix für das Streamen von Videos und Zoom für Videokonferenzen oder eben auch für das Gaming-Erlebnis. Während der Pandemie ist das Netzwerkvolumen innerhalb weniger Tage gegenüber dem normalen Anstieg von 30% bis 45% über 12 Monate um 700% oder 800% gestiegen. Mit den Lockerungen wird sich dies wieder etwas normalisieren, aber zukünftig wird „online“ noch bedeutungsvoller als jemals zuvor.
Nokia und Ericsson sitzen an der Basis
Das bedeutet aber auch: Apple und Konsorten sind nur so leistungsfähig wie auch das Netzwerk und die dort verwendete Technologie das nötige Rückgrat darstellt. Nokia ist mit zusammen mit Ericsson und Huawei hier absolut führend. Aufgrund der durch COVID-19 verursachten veränderten Marktdynamik zählt nun erst einmal weniger der Wettbewerb in der auffälligen 5G-Arena als vielmehr die Priorität, Telekommunikationsbetreibern die richtige Technologie zur Verfügung zu stellen, auch wenn dies zufällig die konventionellere 4G / LTE (Mobilfunktechnologie der älteren Generation) ist.
Das Spannende daran: anders als bei 5G entfallen für den Ausbau des operativen Geschäft keine Entwicklungskosten an, was die Margen erhöht. Die Tatsache, dass Nokia die bestehenden 4G / LTE-Netze seiner Kunden also nur aufgrund der Folgen der Pandemie aktualisiert muss erhöht die Profitabilität bis auf Jahre hinaus.
Klares Aufholpotenzial
Die Börse spiegelt dieses Potenzial bislang ungenügend wider. Das liegt daran, dass die sichtbaren Produkte, welche der Verbraucher „in der Hand“ hält, derzeit eher in der Gunst liegen als die verborgenen Werte. Der Blick auf die Charts verdeutlicht dies sehr plastisch: seit dem Platzen der dot.com-Blase kommt für diese Titel bislang keine richtige Story und zu wenig profitables Wachstum zustande. Doch die Zeichen stehen auf Veränderung. In beiden Titeln stecken also Kurschancen weit jenseits von 100%.
Unser Rat: Wir reihen die beiden „alten Hasen“ des Mobilfunks in die Liste der „5G“- und Pandemiegewinner ein. Anfangspositionen sind der erste Schritt.
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