NVIDIA: Druck durch chinesische Konkurrenz nimmt zu

NVIDIA (ISIN US67066G1040) gilt weiterhin als Platzhirsch, wenn es um Prozessoren zum Einsatz in Rechenzentren und speziell auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz geht. Doch aus Fernost wächst der Druck. Unternehmen wie Huawei und Tencent haben in den letzten Monaten verstärkt um KI-Entwickler geworben, um ihre eigenen Prozessoren zu unterstützen. Diese Unternehmen sind bestrebt, mit ihren Chips eine starke Konkurrenz zu etablierten Größen, eben insbesondere NVIDIA zu werden.

Huawei ist vor allem als Telekom-Ausrüster und Smartphone-Anbieter bekannt, hat aber auch große Ambitionen im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Sein neuer Chip “Ascend AI 910B” wird als stärkster Konkurrent von NVIDIAs „A100“-Chip angesehen. Huawei hat bereits viele dieser Prozessoren an führende KI-Entwickler wie Baidu verkauft und plant nun die Einführung von „Ernie“, einer chinesischen Alternative zum ChatGPT der US-Firma OpenAI.

Tencent hingegen ist ein Anbieter von Videospielen und Cloud-Diensten. Das Unternehmen bewirbt seine Chips “Zixiao v1” und “Zixiao v2Pro” als kostengünstigere Alternativen zu NVIDIA-Produkten. Diese Prozessoren finden vor allem in speziellen Bereichen wie Sprach- und Bilderkennung sowie KI-Schulungen Anwendung. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass diese Chips nur im Rahmen des eigenen Cloud-Angebots von Tencent genutzt werden können und nicht zum Verkauf stehen.

Angesichts der verschärften Einschränkungen durch die USA arbeitet NVIDIA unter Hochdruck an neuen speziellen Versionen seiner Produkte für den chinesischen Markt. Das kalifornische Unternehmen versucht sich so den veränderten politischen Bedingungen anzupassen. Dennoch zeigte das Unternehmen bei der Vorlage seiner jüngsten Quartalsergebnisse Enttäuschung über die Aussichten des Geschäfts in China.

Diese Entwicklung hat auch Auswirkungen auf den Aktienkurs von NVIDIA an der NASDAQ. So scheiterte jüngst der Ausbruchsversuch über die Marke von 502 Dollar und damit auch die Chance auf das Setzen neuer Höchststände. Zwar hielt sich der Abschlag bislang in Grenzen und die Aktie zeigt auch in den vergangenen Handelstagen wieder ein leichtes Aufwärtsmomentum. Ob sie allerdings noch in diesem Jahr die Kraft aufbringt, den Break tatsächlich zu schaffen, bleibt abzuwarten. Die Tatsache, dass die steigende Konkurrenzsituation mit chinesischen Anbietern die Pläne von NVIDIA im Reich der Mitte zusätzlich erschweren könnte, bringt der Aktie heute einen Abschlag von rund 2,5 % (per Redaktionsschluss). Der generelle Aufwärtstrend, orientiert an der 200-Tage-Linie, bleibt aber bislang außer Gefahr.

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