Oracle: Kann jetzt schon wieder gekauft werden?
Oracle kam im zurückliegenden September erneut ziemlich unter die Räder. Nach der Bekanntgabe der Geschäftszahlen für das erste Quartal des neuen Geschäftsjahres büßte die Aktie ca. 7 % ein und brachte es auf Monatsbasis auf einen Abschlag von insgesamt rund 18%. Auf dem ermäßigten Niveau stellt sich nun die Frage, ob dies nun Kaufkurse sind.
Durchwachsene Geschäftsentwicklung
Oracle, ein amerikanischer Anbieter von Software für Datenbanken und Cloud sowie von Servern, hatte für den Markt enttäuschende Zahlen zum 1. Fiskalquartal vorgelegt. Der Umsatz stieg zwar um 18% auf 11,4 Mrd. USD, ohne die negativen Währungseffekte wäre er höher ausgefallen. Das bereinigte GAAP-Ergebnis reduzierte sich um – 23% auf 1,6 Mrd. USD, beim Nettoergebnis ist der Rückgang mit – 33% auf 1,5 Mrd. USD noch stärker. Neben den negativen Währungseffekten sind gestiegene Kosten für die Ertragsverschlechterung verantwortlich.
Ein weiteres Hauptproblem ist die schlechte Bilanzsituation. Seit Jahren verschlechtert sich die Eigenkapitalausstattung. Im Geschäftsjahr 2021 betrug sie nur noch ca. 4%. Die hohe Verschuldung von ca. 115 Mrd. USD kann bei weiter steigenden Zinsen zu einer erheblichen Verschlechterung der Ertragslage führen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Übernahme des Softwarespezialisten Cerner auswirken wird. Oracle hat für die Übernahme 28,3 Mrd. USD ausgegeben. Dies ist die bisher größte Übernahme in der Firmengeschichte gewesen. Die Gesundheitssoftware dürfte das Portfolio von Oracle sinnvoll erweitern. Bis erste Synergien eintreten, dürfte jedoch noch dauern.
Oracle versucht den technischen Rebound
Am gestrigen Montag konnte die Aktie mit dem Gesamtmarkt einen technischen Rebound schaffen. Das Papier verzeichnete dabei einen Tagesgewinn von rund 3,3%. Allerdings blieben die Handels Umsätze in etwas auf dem Niveau der Vortage, was darauf hinweist, dass hier kein echter neuer Aufwärtsdruck herrscht. Insofern ist jetzt noch nicht absehbar, ob die technische Erholung nachhaltig sein kann. Anleger sollten entsprechend noch zurückhaltend bleiben. Einen möglichen Wiedereinstieg könnte man dabei oberhalb von 67 USD diskutieren.
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