Palantir: Wie schnell kann sich die Aktie von dem Absturz erholen – Oder drohen weitere Verluste?
Man kann es nicht anders sagen: Auf den ersten Blick war das, was der Big-Data-Spezialist Palandir hier gestern für sein viertes Quartal präsentierte, eine Enttäuschung. Dies insbesondere deshalb, weil die Analysten im Vorfeld damit gerechnet hatten, dass das Unternehmen seinen Verlust je Aktie auf 0,02 Dollar einengen könnte. Tatsächlich fiel ein deutlich höherer Verlust von 0,08 Dollar je Aktie an.
Außerdem hatten die Analysten damit gerechnet, dass hier ein positiver Betriebsgewinn von 48,1 Million Dollar im Durchschnitt erwirtschaftet hätte können. Tatsächlich wies Palandir einen Betriebsverlust von 156,6 Millionen Dollar aus. Daraufhin sackte die Aktie zeitweise über 14% ab, schloss den letzten Handelstag immer noch mit einem Minus von 12,75%.
Technische Gegenreaktion?
Heute geht es wieder in die Gegenrichtung, wenngleich noch mit überschaubaren Größenordnungen. Hier dürfte sicherlich entscheidend sein, ob es dem Wert schnell gelingt, mindestens wieder über seine 50-Tage-Linie zu springen. Von der nun neuen Widerstandszone bei rund 31 Dollar wollen wir noch nicht sprechen. Die Frage ist, welche Argumente es geben könnte, dass es eine längere Erholung gibt und dass das heutige Plus nicht nur eine übliche technische Gegenreaktion bleibt.
Tatsache ist: Palandir hat nach fast 20 Jahren in der Verlustzone auf Jahresbasis seinen ersten Betriebsgewinn in 2020 verbuchen können. Dieser betrug 190 Millionen Dollar bei einem Umsatz von 1,1 Milliarden Dollar. Gleichzeitig stellte das Unternehmen in Aussicht, dass im angelaufenen ersten Quartal der Umsatz um 45% auf Jahresbasis zulegen könnte mit einer operativen Marge von 23%.
Palandir erstmals mit positivem Betriebsgewinn
Für das gesamte Fiskaljahr rechnet Palandir hier mit einem Umsatzwachstum über 30%. Die von FactSet befragten Analysten schätzen derzeit im Durchschnitt 31,3%. Die spannende Frage hier ist vor allem, wie sich das Verhältnis von Unternehmensaufträgen und Staatsaufträgen weiterentwickelt. Im vergangenen Jahr konnte Palandir hier von staatlicher Seite rund 610 Millionen Dollar an Umsatz verbuchen, ein Wachstum im Jahresvergleich von stattlichen 77%.
Im Bereich Unternehmensaufträge wurde ein Jahreswachstum von 22% auf 482 Millionen Dollar erreicht. Da scheint noch Luft nach oben zu sein. Immerhin konnte Palandir in den vergangenen Wochen weitere namhafte Kunden gewinnen, so unter anderem IBM und Rio Tinto wie auch den Versorger PG&E.
Höhere Vola wegen Ende der Lock-up-Period?
Im Zwischenergebnis: Sowohl die Umsatzentwicklung als auch der Trend beim operativen Ertrag gehen in die richtige Richtung. Aus dieser Prämisse heraus erwarten wir, dass die Palandir-Aktie grundsätzlich diese aktuelle Enttäuschung beim Nettogewinn bald zügig wegstecken kann. Entscheidend ist, dass hier nach und nach die einzelnen Profitabilitätsstufen (operativer Gewinn/Nettogewinn) abgearbeitet werden. Dennoch:
Abgesehen von der aktuellen Charttechnik könnte es in der Aktie in den nächsten Wochen noch etwas volatiler als sonst bleiben. Denn Ende der Woche läuft eine Lock-up-Periode für Altaktionäre ab, die beim IPO festgelegt wurde. Hier schaut der Markt insbesondere auf den Großinvestor Peter Thiel, der das Unternehmen zusammen mit Vorstandschef Alex Karp 2003 gegründet hatte. Etliche Altaktionäre sollen wohl großes Interesse daran haben, Kasse zu machen. Deshalb könnte es noch einmal größeren Druck auf die Aktie geben.
Fazit: Verbilligungen oder neue Käufe sollten entsprechend vorerst zurückgestellt werden. Allerdings in der mittel-bis langfristigen Perspektive sehen wir Palandir nach wie vor sehr gut aufgestellt, um auch an der Börse wieder deutliches Aufwärtspotenzial zu bekommen.
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