Paragon: Wirtschaftliche Lage verbessert – aber hohes Risiko
Der Automobilzulieferer Paragon konnte beim Bericht zum ersten Halbjahr besser abschneiden als erwartet. Das Unternehmen begründet seine hervorragenden Zahlen damit, dass man sich auf Premiumkunden spezialisiert habe. Diese fragen die Spezialprodukte von Paragon in hohem Maße nach.
Überproportional fiel das Wachstum der kinematischen Spoiler sowie Armatureninterieur mit speziellen Anzeigen aus. Ein weiteres erfolgreiches Geschäftsfeld sind Produkte für die Luftfilteranlagen in Autos.
Höhere Prognose
Der Halbjahresumsatz stieg um 14% auf 86,4 Mio. Euro. Das EBITDA-Ergebnis sank durch zahlungsunwirksame Aufwendungen von 3,1 Mio. Euro auf 8,9 Mio. Euro. Ohne diese außerordentliche Belastung wäre das Ergebnis geringfügig gestiegen.
Für das laufende Geschäftsjahr wurde die Prognose angehoben. Man erwartet nun einen Jahresumsatz von 170 Mio. Euro sowie eine EBITDA-Marge oberhalb von 15%.
Trotz dieser guten Zahlen ist Paragon ein risikobehaftetes Unternehmen. Es bestehen hohe Verbindlichkeiten in Form von Anleihen. Die erste Anleihe über 50 Mio. Euro wurde bis 2027 prolongiert. Eine zweite Anleihe wird 2023 fällig, die Restschuld beträgt ca. 21 Mio. Euro. Es ist fraglich, ob Paragon diese tilgen kann oder eine neue Umschuldung notwendig wird, was im aktuellen Umfeld schwierig werden könnte.
Ist die Aktie für Anleger geeignet?
Nach den Zahlen konnte die Aktie einige Achtungszeichen in Richtung eines Rebounds setzen. Allerdings dürfte es noch viel zu früh sein, um hier Entwarnung zu geben. Besonders das Verschuldungsproblem könnte hier noch einmal virulent werden. Insofern sollten Anleger hier vorerst abwarten. Sollte der Break über die 200-Tage-Linie bei derzeit 4,85 Euro geschafft werden, könnte aber sicher über eine spekulative Tradingposition nachgedacht werden.
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