Philips nach Zahlen: Kurs auf den Abwärtstrend zum Break?

Der Medizintechnikhersteller Philips hat ein Jahr voller Höhen und Tiefen hinter sich. Dennoch schloss der Konzern mit einem positiven Ergebnis im vierten Quartal ab.

Rote Zahlen beim Unternehmen und trotzdem gute Ausblicke

In den letzten drei Monaten ereigneten sich für den Tech-Konzern vielerlei überraschende Dinge. Der Umsatz und das operative Ergebnis fielen weitestgehend besser aus, als ursprünglich von Experten erwartet. Dennoch schrieb der Konzern einige rote Zahlen wegen der hohen Kostenverursachung beim geplanten Stellen-und Konzernumbau sowie für den Rückruf und Austausch der Beatmungsgeräte. Zusammengefasst war es ein nicht ganz so erfolgreiches viertes Quartal mit einem Minus von 105 Millionen Euro, wie der Siemens-Healthineers-Konkurrent bereits am Montag bekannt gab.

Dennoch legte der Umsatz um 10% auf 5,4 Milliarden Euro zu. Bereinigt erzielte das Unternehmen ein überraschendes Plus von 3%. Analysten hatten hier mit einem minimalen Umsatzrückgang gerechnet. Den um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Güter konnte Phillips mit Bravour steigern. Die Analysten hatten dort nämlich wiederum einen deutlichen Rückgang erwartet.

Unterm Strich legte der Erlös im Gesamtjahr 2022 um 4% auf 17,8 Milliarden Euro zu. Jedoch profitierte der Tech-Konzern vom schwachen Euro, durch den der Umsatz außerhalb Europas höher ausfiel. Währenddessen fiel der operative Gewinn um 36% auf 1,3 Milliarden Euro. Netto verlor Philips 1,6 Milliarden Euro nach einem Überschuss von 3,3 Millionen Euro im Vorjahr, was auf  Kosten für den Konzernumbau und Abschreibungen in der problematischen Schlaf-und Beatmungsbereich zurückzuführen war.

Sparen ist angesagt

Durch den massiven Stellenabbau rechnet das Unternehmen in den folgenden Jahren damit, dass die Profitabilität gesteigert wird. Auf der Agenda des niederländischen Konzerns steht dennoch das Sparen. Mit dem Sparkurs soll die niedrige operative Rendite hoch in den zweistelligen Bereich rücken. Des Weiteren setzt Philips alles darauf, ein stärkeres Wachstum zu erreichen. Dadurch, dass mehr als die Hälfte der Stellen im laufenden Jahr wegfallen sollen, bezifferte das Unternehmen seine Kosten auf 300 Millionen Euro im kommenden Quartal.

Zusätzlich zum Abbau von ca. 4000 Stellen sollen rund 6000 weitere gestrichen werden, wie Philips bei der Vorlage der Zahlen in Amsterdam mitteilte. Ende September waren bei Philips noch 79.000 Mitarbeiter beschäftigt.

Aktie auf Erholungskurs

Vor diesem Hintergrund präsentiert sich die Aktie von Philips weiterhin in einem ausbaufähigen Erholungstrend. Mit der Bekanntgabe der Zahlen schaffte man auch einen weiteren Break durch die wichtige 200-Tage-Linie. Diese war zwar in den darauffolgenden Tagen umkämpft, zum Wochenschluss scheint allerdings findet endlich nach oben weiter ab drehen zu können.

Allerdings ist damit noch längst nicht der langfristige Abwärtstrend, der seit April 2021 dominierend war, greifbar. Wenn es so in der aktuellen Erholungsdynamik weitergeht, steht ein Break dieses Abwärtstrends auch erst im April auf dem Programm. Anleger, die hier darauf spekulieren, dass auch Philips wie seine Wettbewerber am Markt weiter zulegen können, sollten sich entsprechend jetzt schon positionieren.

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