Porsche AG: Verfehlte Jahresziele aber optimistischer Ausblick

Die Porsche AG hat 2022 weniger Geschäft erwirtschaftet als angestrebt. Mit dem Umsatzplus von 13,6 % auf 37,6 Mrd. Euro lag das Ergebnis unter der anvisierten Spanne von 38 bis 39 Mrd. Euro.

In diesem Jahr soll der Umsatz auf 40 bis 42 Mrd. Euro zulegen, also ca. 6% mehr als im Vorjahr. Die Gewinnmarge des operativen Ergebnisses soll zwischen 17 und 19 % liegen. Der Gewinn betrug  5,44 Euro je Vorzugsaktie und die Dividende soll 1,01 Euro betragen. Die Stammaktionäre bekommen 1,00 Euro je Papier. Auch schön: Mittelfristig will Porsche rund 50 % des Konzernergebnisses als Dividende ausschütten.

Zu den Aussichten:

Porsche hatte im letzten Jahr 309 884 Autos ausgeliefert und damit 2,6 % mehr als im Vorjahr. Auch die Auftragsbücher für 2023 sind offensichtlich gut gefüllt. Das Management will nun das langfristige Ziel einer operativen Marge von mehr als 20 % mit dem neuen Programm „Road to 20“ angehen. Die Porsche AG ist damit die mit Abstand profitabelste Marke innerhalb des Volkswagen-Konzerns. In Q1-Q3 2022 entfielen auf Porsche nur 6 % der verkauften Fahrzeuge, aber 16 % des Gesamtumsatzes und 32 % des operativen Ergebnisses.

Besonders erfreulich ist, dass der Anteil der E-Fahrzeuge an den Auslieferungen 11 % betrug, obwohl Porsche bisher nur ein E-Fahrzeug auf dem Markt hat. Das über längere Zeit verschobene vollelektrische neue Modell vom Macan soll 2024 auf den Markt kommen. Für die Zukunft erwarte wir zudem, dass Porsche von der Größe des Volkswagen-Konzerns bei der Umstellung auf E-Fahrzeuge durch Investitionen in Plattformen, Ladeinfrastruktur, Software usw. profitieren wird, während die separate Börsennotierung ein höheres KGV aufgrund der überlegenen Wirtschaftlichkeit der Marke ermöglicht.

Fazit: Wer Porsche-Aktien besitzt sollte event. darüber nachdenken, die Gewinne seit dem IPO zu sichern und in die Porsche Holding umzusteigen. Die Holding besitzt direkt und indirekt über Volkswagen 37,3% der Porsche AG. Zudem halten wir die Porsche Holding für unterbewertet und für eine bessere Möglichkeit, in Porsche zu investieren, als direkt über die Vorzugsaktien der Porsche AG. Dies dürfte im Laufe der Zeit immer deutlicher werden, da die Porsche Holding die Dividende der Porsche AG zur Rückzahlung der für die Übernahme aufgenommenen Schulden verwendet und so den NAV kontinuierlich erhöht.

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