Powercell: Ist da wirklich noch Luft drin?
Um es einmal klar vorab zu sagen: Als Small-Cap-Aktie, die kaum von Analysten abgedeckt wird, besteht im Allgemeinen eher die Möglichkeit einer Fehlbewertung. Denn allzu gern werden solche „Hot Stocks“ von Kleinanlegern und Spekulanten gepuscht, insbesondere wenn es sich um das Thema Wasserstoff und Brennstoffzellen dreht. Die Details zu diesem komplexen Sachverhalt werden dabei gern unter den Tisch gekehrt. Werfen wir also einen kurzen Blick auf den Wert von Powercell, um festzustellen, ob es sich lohnt, gerade jetzt einzusteigen.
Nach dem Price-Multiple-Modell, das einen Vergleich zwischen dem Kurs-Gewinn-Verhältnis des Unternehmens und dem Branchendurchschnitt herstellt, scheint der Aktienkurs auf aktuellem Niveau etwas zu teuer zu sein. In diesem Fall sollte das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) verwendet werden, da nicht genügend Informationen vorhanden sind, um den Cashflow der Aktie zuverlässig vorherzusagen.
Powercell: Bewertung über Marktdurchschnitt
Dabei stellen wir fest, dass Powercell mit einem KGV von 31 leicht über dem Branchendurchschnitt von 26,18 liegt. Wer also heute Powercell kauft, zahlt u. E. etwas zu viel. So weit so gut. Die Zukunftsaussichten sind gleichfalls unklar. Auf der einen Seite wird mit deutlich besseren Umsätzen von 40% p.a. gerechnet, auf der anderen Seite mit einer sinkenden Gewinnentwicklung von ca. -6% p.a. über die kommenden 3 (!) Jahre.
Das ist kein unwichtiger Aspekt, wenn Sie eine Aktie kaufen möchten, die nicht nur Geld verbrennt, sondern auch eine Perspektive bietet. Ob es den Schweden dabei gelingt, so wie Tesla zu punkten, ist völlig offen, zumal Powercell mit Brennstoffzellentechnik für LKW und Schiffe auch eher im Verborgenen operiert und keine schillernden Produkte aufweisen kann wie Elon Musk. Mit einer Marktkapitalisierung von 31 Mrd. Kronen werden die 66 Mio. Umsatz des Vorjahres zudem sehr teuer bezahlt.
Charttechnik vor Entscheidung
Es scheint also, dass das Risiko zukünftiger Unsicherheiten zumindest kurzfristig hoch ist. Auch technisch gilt es nun noch ein paar Tage abzuwarten: Hält der kurze Aufwärtstrend und bricht die Aktie aus dem Wimpel aus (Chart), entsteht kurzfristig Spielraum bis 340 Kronen, was allerdings zu einer Überbewertung führen wird. Spätestens dann sollte Kasse gemacht werden.
Umgekehrt: Bricht der Aufwärtstrend, kommt es zu Gewinnmitnahmen. Angesichts der Tatsache, dass die Aktie relativ zum Gesamtmarkt volatil ist und ein hohes Beta aufweist, denken wir, das es ratsam ist, nur schwache Börsenphasen für einen ersten Fuß in der Tür zu nutzen.
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