ProSiebenSat.1: Hat die Durststrecke bald ein Ende?
Der deutsche Medienkonzern ProSiebenSat.1 tappt, soweit es die nächste Aussicht betrifft, derzeit noch im Dunkeln. Wie der neue Vorstandschef Rainer Beaujean gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters erklärte, könne man überhaupt nicht sagen, wie der Mai im besonders wichtigen Werbegeschäft laufen könne. Im April hatte es hier einen spürbaren Rückgang um rund 40 % gegeben. Allerdings:
Zuletzt war auch wieder etwas mehr Interesse von Seiten der Werbewirtschaft zu erkennen. Das dürfte mit den allgemeinen konjunkturellen Trends zusammenfallen, da ja bekanntlich immer mehr Unternehmen versuchen, wieder schrittweise den Weg in die Normalisierung zu finden. Dennoch glaubt Beaujean, dass man wohl erst im Schlussquartal 2020 eine massive Erholung sehen wird.
ProSiebenSat.1 plant um
Vorläufig will sich der Medienkonzern auf sein Kerngeschäft konzentrieren. Das ist ein wenig versteckter Hinweis darauf, dass man auch über eine Bereinigung des Portfolios nachdenkt. Ursprünglich hatte ProSiebenSat.1 ja schon geplant, die internationale Produktionssparte seiner Red Arrows Studios zu verkaufen. Das wurde wegen der Coronavirus-Krise vorerst auf Eis gelegt, ist allerdings noch nicht vom Tisch.
Gleiches gilt auch für die Überlegung, die Dating-Sparte an die Börse zu bringen. Diese wurde zuletzt mit der in Amerika zugekauften Meet-Group verstärkt. Was derzeit allerdings ausgeschlossen wird, ist ein bislang eingeplanter Börsengang der Tochter NuCom, die verschiedene Onlinebeteiligungen hält.
Aktie bleibt auf Kurs
Fazit: Dass das Werbegeschäft derzeit mehr als flau ist, war zu erwarten und wurde auch in der Aktie mehr als eingepreist. Die Erholungstendenz sehen wir auch durch die Neueinschätzungen entsprechend nicht gefährdet. Was es je nach Marktlage noch einmal geben könnte, wäre ein Pull-Back auf die Unterstützungszone bei knapp 8 Euro. Das könnte man allerdings so weit aussitzen und gegebenenfalls zu Nachkäufen nutzen.
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