Qiagen Übernahme: Was Sie jetzt tun könnten

Der offizielle Startschuss für die Übernahme von Qiagen durch den amerikanischen Laborausrüster Thermo Fischer ist gefallen. Von heute an bis zum 27. Juli um 18:00 Uhr New Yorker Zeit können Qiagen-Aktionäre ihre Aktien zum Stückpreis von 39 Euro andienen. Bekanntlich wird die Übernahme-Offerte auch von Vorstand und Aufsichtsrat von Qiagen unterstützt. Das ganze Paket hätte ein Volumen von 10,4 Milliarden Euro.

Bis zum Stichtag im Juli könnte es gleich in zweierlei Hinsicht spannend werden. Denn zum einen soll am 30. Juni die Hauptversammlung von Qiagen stattfinden, wegen Corona diesmal virtuell. Hier empfehlen die Gremien die Annahme sämtlicher Anträge mit Bezug auf den Thermo-Fischer-Deal. Das andere Thema:

Klappt das mit der Mindestannahmeschwelle?

Wie bei vielen Übernahmen zögern gerade große Investoren meist die Annahme des Angebotes bis auf den letzten Drücker hinaus. Zwar hat Qiagen einen sehr hohen Free Float. Aber immerhin summieren sich die Anteile der zehn größten Einzel-Anteilseigner auf gut 31 %. Thermo Fischer selbst hat für die Übernahme eine Mindestannahmeschwelle von 75 % vorausgesetzt. Sollten die großen Aktionäre nicht mitspielen, würde es wohl sehr wacklig werden. Hinzu kommt:

Sollte Qiagen über die Börse verkauft werden?

Aktuell notiert die Qiagen-Aktie leicht über dem Kaufpreis. Heutiger Stand: 39,31 Euro. Da scheint eine Andienung der Anteile eher das schlechtere Geschäft zu sein. Einerseits, weil man hier noch einige Wochen warten müsste, ehe das Geld fließt. Andererseits: Ein Scheitern der Offerte würde wohl dazu führen, dass hier erst mal massiv Gewinne in der Aktie mitgenommen würden.

Fazit: Aktuelle Qiagen-Aktionäre sollten hier den etwas lukrativeren Weg beschreiten und die Anteile an der Börse verkaufen. So wäre es am Ende eine Win-win-Situation. Man könnte einen höheren Gewinn als die Übernahmeofferte einstreichen und würde gleichzeitig die Gewinne sichern, falls die Übernahme scheitert.

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