Raiffeisenbank International: Geht es auch ohne Russland?

Die Aktie der Raiffeisenbank International musste im vergangenen Jahr wegen des Ukrainekonflikts hohe Kursverluste hinnehmen. Mittlerweile hat sie sich stabilisiert. Seit dem Tief im Juli hat sie wieder rund 60 % hinzugewonnen. Von der Bekanntgabe der guten Geschäftszahlen konnte sie nur geringfügig profitieren, diese waren bereits vorher in der Kurserholung enthalten.

Die Raiffeisenbank International, kurz RBI, konnte das abgelaufene Geschäftsjahr sehr erfolgreich beenden. Die Lage hat sich seit dem Rückzug aus Russland und Belarus wieder normalisiert. Darüber hinaus wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr die bulgarische Einheit verkauft, der Verkaufspreis betrug 453 Millionen Euro. Die Zahlen sind gut, aber mit Einbezug von Russland und Belarus wären sie noch besser.

Sehr starke Geschäftszahlen

RBI hat das anspruchsvolle Geschäftsjahr 2022 hervorragend gemeistert. Trotz der Sanktionen gegen Russland und Belarus konnten deutlich bessere Geschäftszahlen erzielt werden. Getragen wurde die gute Geschäftsentwicklung von einem deutlichen Anstieg beim Zinsüberschuss sowie höheren Provisionseinnahmen. Zusammen mit einem hohen Handelsüberschuss summierten sich die Einnahmen auf 9,5 Mrd. Euro. Das Konzernergebnis entwickelte sich überproportional, es stieg von 1,3 Mrd. Euro auf 3,6 Mrd. Euro. Alle Werte sind ohne Russland und Belarus.

Um die Aktionäre teilhaben zu lassen, wird die Dividende auf 0,80 Euro angehoben. Für das neue Geschäftsjahr ist die Bank etwas vorsichtiger. Hier erwartet man einen niedrigeren Zins- und Provisionsüberschuss.

Kann die Aktie den Aufwärtstrend fortsetzen?

Solange der Konflikt weitergeht, wird es schwer werden. Der bisherige Kursanstieg basiert überwiegend auf der guten Geschäftsentwicklung. Sollte es so kommen, wie von RBI prognostiziert, entfällt diese Grundlage. Die Aktie dürfte volatiler werden, also vorerst wohl eher etwas für Trader.

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