Rivian mit Verbesserungen: Jetzt schon auf den Turnaround spekulieren?
Der Elektrofahrzeughersteller Rivian Automotive meldete am Dienstag einen Verlust für das erste Quartal, der geringer ausfiel als erwartet. Gleichzeitig bestätigte das Unternehmen sein Ziel, bis 2023 sein Produktionsziel von 50.000 Fahrzeugen zu erreichen.
Der Umsatz betrug 661 Millionen Dollar nach nur 95 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Damit konnte Rivian auch die Markterwartungen leicht übertreffen, die bei 652,1 Millionen Dollar gelegen hatten. Der Nettoverlust verringerte sich auf 1,35 Mrd. Dollar bzw. 1,45 Dollar je Aktie, gegenüber 1,59 Mrd. Dollar bzw. 1,77 Dollar je Aktie im Vorjahreszeitraum.
Sparprogramm wirkt
Der EV-Hersteller verfügte am 31. März über 11,8 Milliarden Dollar an Barmitteln gegenüber 12,1 Milliarden Dollar Ende 2022. Die Investitionsausgaben für das erste Quartal beliefen sich auf 283 Millionen Dollar gegenüber 418 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Rivian hatte sich in den letzten Monaten bemüht, seine Ausgaben zu reduzieren, um Barmittel zu sparen. Am 1. Februar gab das Unternehmen bekannt, dass es 6 % seiner Belegschaft, d. h. etwa 900 Mitarbeiter, entlassen wird.
Anfang April teilte der Autohersteller mit, dass man im ersten Quartal 9.395 EVs gebaut und 7.946 Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert hat. Beide Zahlen sind im Vergleich zum vierten Quartal gesunken, was auf die geplanten Stillstandszeiten in der Fabrik zurückzuführen ist, da das Unternehmen die Montagelinien aufgerüstet hat, um seine neuen, selbst hergestellten „Enduro“-Elektromotoren und die kostengünstigeren Lithium-Eisenphosphat-Batteriepakete einzubauen.
Rivian will auch ins günstigere Segment
Chief Financial Officer Claire McDonough betonte, dass die neuen Motoren und Batterien „entscheidend für das Erreichen unserer langfristigen Zielkostenstruktur für die aktuellen Fahrzeugplattformen sowie für die R2-Plattform sind.“ Die R2-Plattform von Rivian, die sich derzeit in der Entwicklung befindet, wird eine Reihe kleinerer Fahrzeuge unterstützen, die preislich unter dem derzeitigen Einstiegspreis des R1T-Pickups von 73.000 US-Dollar liegen. Die Markteinführung wird derzeit für 2026 erwartet.
Der Automobilhersteller bestätigte, dass er weiterhin auf dem besten Weg ist, seine Produktionsprognose für das Gesamtjahr von 50.000 Fahrzeugen zu erreichen, was in etwa dem Doppelten der Produktion von 2022 entspricht, bei Gesamtinvestitionen von etwa 2 Milliarden US-Dollar für das Jahr. Das Unternehmen baut derzeit in seinem Werk in Normal, Illinois, den R1T-Pickup, den R1S-SUV und eine Reihe von elektrischen Lieferwagen für Amazon.
Schafft die Aktie die Bodenbildung?
Die Aktie von Rivian konnte nachbörslich bis zu 4 % zulegen. Damit setzt die Aktie zumindest die Bodenbildung weiter fort, nachdem man Ende April bei rund 12 Dollar ein neues Tief erreicht hatte. Die frischen Zahlen nähren hier etwas die Hoffnung auf einen möglichen Rebound. Noch scheint es aber zu früh, um hier groß einzusteigen. Rivian ist vorläufig eher etwas für Trader.
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