Roche: Ein Tanker in ruhigem Fahrwasser

Die Aktie des Schweizer Pharmakonzerns Roche hatte in der laufenden Marktkorrektur zeitweise fast ein Viertel ihres Wertes eingebüßt. Ursache für diesen Kursrückgang war auch, dass die Studien zu geplanten Krebs- und Alzheimer-Medikamenten nicht wie geplant verliefen. Solche Rückschläge gibt es bei Pharmaunternehmen immer wieder. Die Frage ist, ob dies nur ein temporärer Rücksetzer ist oder ob eine Studie und damit die Hoffnung auf ein neues Medikament komplett begraben werden muss.

Covid-Geschäft lässt deutlich nach, volle Kompensation durch andere Medikamente

Der starke Kursanstieg in 2021 beruhte überwiegend auf der hohen Nachfrage nach Covid-Produkten, insbesondere den Testprodukten. Dieser Boom geht zur Neige, die traditionellen Pharma- und Diagnostikprodukte rücken wieder in den Vordergrund.

Das dritte Quartal war durch die Rückgänge der Covid-Produkte besonders betroffen, das Wachstum in der Sparte Diagnostics von 6 % konnte den Rückgang mehr als ausgleichen. Insgesamt wuchs der Umsatz um 2 %. In den ersten 9 Monaten des Geschäftsjahres stieg der Umsatz um 2 % auf 47 Mrd. Franken. Bezüglich der Ertragsentwicklung ist Roche stets zurückhaltend.

Für das gesamte Geschäftsjahr erwartet man ein Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Bereich. Auch beim Gewinn pro Aktie erwartet man einen ähnlichen Anstieg. Die Nachfrage in Asien nimmt wieder deutlich zu.

Roche plant seine Aktionäre weiterhin durch eine gute Dividende teilhaben zu lassen, sie soll auch für das Geschäftsjahr 2022 leicht erhöht werden.

Für wen eignet sich die Aktie?

Wer mit seinen Aktienanlagen wenig Risiko will, der ist bei Roche richtig. Gute Dividenden und langfristige Kurssteigerungen zeichnen diese Aktie aus. Der aktuelle Rückgang sollte nicht dramatisiert werden, solche Rücksetzer sind normal.

Für chancenorientierte Anleger mit hohen Erwartungen auf starke Kurssteigerungen eignet sich die Aktie nicht. Wer allerdings hier einsteigen will, sollte weiterhin die Genussscheine bevorzugen mit einem Free Float von über 90 % und damit einem entsprechend hohen Handelsvolumen. Die Stämme bleiben dagegen in festen Händen und liefern mit einem Free Float von knapp 25 % nur überschaubare Flexibilität.

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