Roter Wochenstart im DAX, Energiewerte als Branche hingegen gesucht
Zu diesem Wochenstart erhöhte sich die Volatilität der vergangenen Tage noch einmal deutlich. Um rund 700 Punkten schwankte der DAX zwischen 12.438 und 13.150 Punkten und kam dabei nicht zur Ruhe.
Die Bewegung auf der Unterseite deutete sich bereits in der Vorbörse mit Abschlägen von rund 400 Punkten und dem Unterschreiten der 13.000 an. Vorangegangen war eine Zuspitzung der Situation in der Ukraine, wo es am Wochenende weitere militärische Auseinandersetzungen gab.
Nach dem Handelsstart im XETRA-System folgte eine kurze Erholung, bevor die Abgaben sich fortsetzten und neue Mehrjahrestiefs markierten. Hintergrund war die Diskussion über ein mögliches Importverbot für russisches Öl, welches US-Außenminister Antony Blinken und die Vorsitzende des Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi, als Strafmaßnahme gegen Russland zur Diskussion brachten. Daraufhin stieg der Ölpreis bereits in der Nacht auf neue Mehrjahreshochs und der Goldpreis streifte die 2.000 US-Dollar-Marke.
Um rund 5 Prozent fiel der Index in der ersten Handelshälfte und erreichte Kursniveaus, die wir zuletzt Anfang November des Jahres 2020 gesehen hatten.
Dort drehte der Index erst einmal und legte dieses Momentum an der Oberseite an den Tag. Eine Nachricht, dass sich die Außenminister der Ukraine und Russlands treffen wollen, brachte neue Hoffnungen auf eine Beendigung des Krieges mit sich. Davon angetrieben stieg der DAX zunächst zu seinem Eröffnungsniveau, schloss dann auf die runde 13.000er-Marke auf und sogar das Gap zu vergangenem Freitag.
Das Plus war jedoch nur sehr kurzzeitig. Bereits mit dem Start der Wall Street und dort wieder nachgebenden Kursen sank auch der Deutsche Aktienindex zurück.
Mit einem Schlussstand von 12.834 Punkten und einem Tagesverlust von 1,98 Prozent endete der Tag damit weiter in der Serie der Abgaben vergangener Sessions. Diese starke Dynamik sehen Sie hier im Schaubild:
Folgende Tagesparameter wurden verzeichnet:
Börsenplatz | Xetra |
Letzter Kurs | 12.834,65 |
Performance | -1,98 % |
Kurszeit | 17:55:00 |
Eröffnung | 12.614,08 |
Tageshoch | 13.139,59 |
Tagestief | 12.438,85 |
Vortageskurs | 13.094,54 |
Nachbörslich setzte sich der zweite Abwärtstrend weiter fort. Zum Redaktionsschluss lagen wir erneut bei rund 12.600 Punkten im nachbörslichen Handel.
Welche Aktien standen im Fokus der Anleger?
Blick auf die DAX-Aktien
Positive News gab es von Merck aus Darmstadt. Das Geschäft mit Pigmenten könnte vor einem Verkauf stehen, wie das „Handelsblatt“ am Montag berichtete, und eine Milliarde Euro in die Kassen bringen. Die Aktie reagierte darauf jedoch nicht merklich.
Kursaufschläge gab es vor allem bei den Energiefirmen der alternativen Sparte. Eine Siemens Energy war der Tagesgewinner im DAX gegen den Gesamtmarkt im Zuge der Diskussion um ein Öl-Embargo gegen Russland. Aus der zweiten Reihe stiegen Nordex und SMA Solar ebenfalls stark an.
Zu den umsatzstärksten Werten an der Börse Frankfurt gehörten diesmal Allianz, Linde und die BASF. Dies sehen Sie in folgender Übersicht:
Neben Siemens Energy schaffte es nur noch SAP und Delivery Hero leicht ins Plus. Der Essensdienstleister bildet technisch aktuell einen Boden knapp unter 40 Euro aus. Wie tragfähig ist dieser?
Erneut unter Druck gerieten die Automobilhersteller Porsche, Volkswagen und BMW. Aber auch die Bekleidungshersteller Adidas und Puma sind betroffen. Puma schliesst mit sofortiger Wirkung seine Geschäfte in Russland und reiht sich damit in die lange Liste der Unternehmen ein, welche sich aus diesem Mark zurückziehen.
In der hier aufgezeigten Heatmap ist das mehrheitlich rote Feld der 40 DAX-Werte deutlich zu sehen:
Wie entwickelte sich das mittelfristige Chartbild nach diesem erneuten Minustag?
DAX unterschreitet erstmals wieder die 13000
Auch heute blickten wir auf neue Jahrestiefs am Deutschen Aktienmarkt. Nachdem in der vergangenen Woche die 14.000 unterschritten wurde, stand heute die 13.000 zur Disposition. Bereits am ersten Tag eines Tests wurde der Schlusskurs darunter festgestellt, was pauschal ein schlechtes Zeichen ist.
Doch solch runde Marke bergen auch immer die Chance auf ein längeres Verweilen, was technisch eine sehr volatilie aber mögliche Bodenbildung darstellen kann.
Aus diesem Grund gilt es die weiteren politischen Geschehnisse sehr aufmerksam zu beobachten. Die Bewegung der letzten Tage lässt auf jeden Fall wieder Raum für eine größere Erholung:
Damit liegt der DAX nun unter dem Höchststand, der vor der Coronapandemie erreicht wurde. Im Vergleich dazu hat der marktbreite S&P500 in den USA bis zu diesem Punkt noch ein Puffer von rund 25 Prozent.
An Unternehmensdaten blicken wir heute Abend noch einmal an die Wall Street auf folgende Werte:
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