RWE: Es bleibt kompliziert – Aber interessanter Strategieansatz
RWE hat starke Geschäftszahlen für das vergangenen Jahr präsentieren können, steckt aber dennoch wieder in einer ausgeprägten Korrekturphase mit der mehr als 12 % Verlust seit der Januarspitze. Interessant in diesem Zusammenhang aber die neuen Wachstums- und Investitionspläne, die RWE in dieser Woche vorgestellt hat.
Der Konzernumbau ist in vollem Gange, der zukünftige Schwerpunkt bei der Stromerzeugung liegt im erneuerbaren Bereich. Wind- und Sonnenenergie werden massiv ausgebaut. Neben dem eigenen Umbau erfolgen auch Zukäufe: Die Übernahme von Con Edison Clean Business wird zukünftig eine große Rolle spielen.
RWE übertrifft Prognose
Die zuletzt angehobene Gewinnprognose für 2022 konnte deutlich übertroffen werden. Das operative EBITDA lag mit 6,3 Mrd. Euro deutlich über der letzten Prognose mit 5,5 Mrd. Euro; gegenüber dem Vorjahr ist das ein Anstieg von knapp 73 %. Untern Strich verblieb ein Nettoergebnis von 3,2 Mrd. Euro, das ist mehr als das Doppelte im Vorjahr.
Mehr zu RWE und unserer Einschätzung in der neuen Podcast-Folge von „Future Money – Der Börsentalk“:
Für 2023 wird eine Dividende von 1 Euro (nach unverändert 0,90 Euro für das letzte Jahr) angestrebt. Das überraschte viele Marktexperten, hier wurde weiterhin mit einer konstanten Dividende gerechnet. Dies ist umso ungewöhnlicher, da für 2023 nur ein operatives EBITDA von 5,8 bis 6,4 Milliarden angestrebt wird. Somit liegt es bestenfalls nur geringfügig über dem Wert von 2022.
Investitions-Schwerpunkt Ausland
Wie RWE erklärte, will man auch im neuen Jahr insbesondere in erneuerbare Energien investieren. Von den 4,4 Mrd. Euro des vergangenen Jahres gingen schon 3,6 Mrd. Euro in Wind und Solar. Hier soll es in diesem Jahr weitere Steigerungen geben. Hinzu kommt, dass sich der Konzern stärker als bislang international aufstellen will. Das wird auch an den längerfristigen Investitionsplänen deutlich. So will RWE bis 2030 insgesamt 50 Mrd. Euro für Investitionen in grüne Energien in die Hand nehmen. Davon sollen allerdings nur 15 Mrd. Euro für den deutschen Heimatmarkt reserviert sein.
Insofern bestätigt RWE eigentlich nur auf ganzer Linie schon die bekannten Strategieansätze. Einzig wohl interessant, dass der Konzern wie inzwischen viele andere auch sein „Wachstums-Heil“ im Ausland sieht.
Damit bleibt die Aktie auch für längerfristig orientierte Anleger prinzipiell interessant. Allerdings muss sich der Wert charttechnisch erst einmal wieder fangen. Eine mögliche Auffanglinie liegt dabei bei rund 36,70 Euro. Dem ist nicht vorzugreifen.
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