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Schnappt sich Microsoft den Highflyer TikTok?

Der amerikanische Software-Gigant – und inzwischen auch Cloud-Spezialist – Microsoft hat ein Auge geworfen auf eine der derzeit heißesten Social-Media-Plattformen: TikTok. Diese Videoplattform ist inzwischen in 65 Sprachen in 175 Ländern vertreten.

Das Geschäftsmodell dabei ist denkbar einfach: Nutzer können hier kurze selbst erstellte Videoclips hochladen bzw. entsprechend andere sich anschauen. Geld verdient werden soll über Werbung, Nutzer haben auch die Möglichkeit, ihren Video-Lieblingen Geld zu spenden.

TikTok als chinesischer Paria?

Allerdings ist TikTok auch umstritten. Zwar sieht das ganze nach einem harmlosen Zeitvertreib aus, doch gibt es massive Vorwürfe gegenüber den chinesischen Entwicklern und Betreibern, dass sie diese App auch zum Sammeln von Nutzerdaten missbrauchen, die dann auf chinesische Server übertragen werden. Deshalb ist TikTok beispielsweise auch schon in Indien mit mehreren Dutzend anderen Apps verboten worden. Nun droht ähnliches auch in den USA.

Microsoft stellt sich gegen Trump

Und in diesem Moment schaltet sich nun Microsoft ein und signalisiert Interesse daran, dass US-Geschäft von TikTok zu übernehmen. Mit im Bündel sollen auch die regionalen Angebote aus Kanada, Neuseeland und Australien seien. Damit stellt sich Microsoft erst einmal gegen US-Präsident Donald Trump, der zuletzt gegen die Plattform massiv wetterte und das Verbot ins Gespräch brachte.

Microsoft selbst könnte hier allerdings dennoch am Ball bleiben, da die Videoplattform derzeit trotz des politischen Gegenwindes eine der am stärksten wachsenden Plattform im Internet ist. Weltweit nutzen bereits rund 500 Millionen Menschen diesen Dienst. Microsoft könnte hier aufgrund des politischen Drucks geradezu noch ein Schnäppchen machen. Betriebswirtschaftlich wäre dies natürlich gleichzeitig eine gute Gelegenheit, das eigene Online- und Cloud-Geschäft auch in die junge und jüngste Generation zu tragen. Eine ähnliche Strategie hat ja bekanntlich auch Facebook mit Instagram verfolgt.

Und die Aktie?

Fazit: Mal sehen, wie Microsoft mit dem aktuellen Gegenwind aus Washington umgeht. Allerdings wäre die Übernahme von TikTok, bezogen auf die derzeitige Anlageempfehlung für Microsoft, nur ein zusätzliches Bonbon. Wichtiger ist für unsere bisherige Analyse, dass der Softwarehersteller im Cloud-Bereich weiterhin überdurchschnittliche Zuwachsraten verzeichnen kann. In diesem Sinne bleibt die Aktie für uns weiterhin ein Kauf.