Schwacher Auslauf der Handelswoche, Siemens Energy verliert zweistellig, Netflix drückt auf die Stimmung
Am Donnerstagabend hatten wir mit der Eroberung der 15.900 zum Handelsschluss schon beinahe die runde 16.000er-Marke vor Augen. Doch der US-Aktienmarkt drehte am Abend und schlug erneut die Abwärtsrichtung ein. Vor allem an der Technologiebörse Nasdaq kam es zu Verwerfungen. Sogar eine Handelsaussetzung gab es, beim Fitnessgerätehersteller Peloton. Dort soll die Produktion für mehrere Wochen ruhen.
Diese Nachricht kam am Aktienmarkt nicht gut an und brachte den Wert um mehr als 25 Prozent unter Druck. Weitere Sorgen über den Abschwung der Wirtschaft in Verbindung mit steigender Inflation sorgten für Gewinnmitnahmen. So steuerten Nasdaq und Dow Jones auf ein neues Jahrestief in 2022 zu und schlossen in dessen Nähe.
Von dieser Abwärtsbewegung bekam der DAX erst heute die Nachwehen zu spüren. Denn am Abend war der XETRA-Markt bereits geschlossen. Zudem meldete Netflix nachbörslich Quartalszahlen und verstimmte die Anleger mit einem sehr verhaltenen Ausblick. Zudem lag Netflix mit seinem Umsatz-Ausblick von „nur“ 7,9 Milliarden Dollar und weiteren Aussagen zum Gewinn je Aktie hinter den Vorab-Schätzungen. Die Aktie verlor über 20 Prozent in der Nachbörse, was einem Abschmelzen der Marktkapitalisierung von 50 Milliarden US-Dollar entsprach.
Über die Futures spiegelte sich dieses Bild allerdings direkt weiter und sorgte für eine Eröffnung unter 15.700 Punkten. Dies entsprach einem Abschlag von rund 200 Punkten zum Donnerstagsschluss. Weitere Verkäufe wurden im Markt eingestellt, denn mit dem Erreichen der 15.600 gegen Mittag war auch ein neues Jahrestief markiert worden.
Der Druck setzte sich über die Mittagszeit hinweg fort, bildete somit einen neuen Trend aus, und änderte sich erst nach einer Stabilisierung am US-Markt. Hier schienen Anleger bei den benannten Werten erst einmal wieder Mut zu fassen und das tiefere Niveau als Kaufgelegenheit zu interpretieren.
Das Tagestief wurde im DAX bei 15.465 Punkten verankert und lag damit rund 450 Punkte unter dem gestrigen Schlusskurs. Ab diesem Punkt drehte das Sentiment und eine Aufholjagd begann. Sie führte den Index zumindest über die 15.600 per Schlusskurs zurück.
Über die gestiegene Volatilität wunderte man sich bei diesem Umfeld nicht. Es dürfte so weitergehen, ist die Quartalssaison doch gerade erst eröffnet. Folgende Eckdaten wurde am XETRA-Markt manifestiert:
Eröffnung | 15.694,82 |
Tageshoch | 15.728,29 |
Tagestief | 15.465,29 |
Vortageskurs | 15.912,33 |
Schlusskurs | 15.603,88 |
In diesem Schaubild der LS-Exchange sieht man den zweiten Abverkauf ab Mittag mit dem neuen Jahrestief deutlich, von dem aus die Gegenbewegung bis zum Handelsende startete:
Nachbörslich fiel der Index wieder und notiert zum Redaktionsschluss dieses Marktberichtes bei 15.500 Punkten.
Bei den meistgehandelten Werten an der Börse Frankfurt stand die Siemens Energy ganz oben. Auch im Ranking, denn das Unternehmen verlor heute 16 Prozent an Wert und notiert nun wieder auf dem Emissionsniveau.
Alle entsprechenden Umsätze und das Ranking der DAX-Aktien sehen Sie hier im Detail:
Welche Storys spielten dabei eine dominante Rolle auf dem Parkett?
Fast nur Aktienverluste heute im DAX
Siemens Energy führte heute mit Abstand die Verliererliste an. Es gab eine Gewinnwarnung, genauso wie bei der spanischen Tochter Siemens Gamesa.
Dahinter rangierten weitere Technologiewerte die im Zuge der Nasdaq-Schwäche unter Druck gerieten. Infineon verlor 4 Prozent und auch die Autobauer büßten an Boden ein. Immerhin schwingen mit den Inflationsängsten nun auch Konjunktursorgen mit.
Einziger Gewinner war die Deutsche Börse. Sie dürfte von dem gestiegenen Handelsvolumen profitieren und konnte sich daher als einzige Aktie heute im DAX40 sozusagen über Wasser halten. Mit einem leichten Minus zeigte sich der Konsumgüterhersteller Beiersdorf nahe der Nullmarke.
Auf der Heatmap aller Werte dominiert daher heute ganz klar die rote Farbe:
Wie entwickelte sich das mittelfristige Chartbild nach diesem sehr deutlichen Minustag?
Neues Jahrestief im DAX-Tageschart
Mit der Unterschreitung der Mittwochstiefs markierten wir heute ein neues Jahrestief. Auf Sicht der letzten Monate entspricht dies dem Level, welches wir zuletzt an den Handelstagen vor Weihnachten gesehen hatten. Der Kursrutsch war damit nicht ganz so stark wie in den USA.
Nun muss der Index seine 200 Tagelange testen und verteidigen. Es dürfte aber viel vom Umfeld, also den weiteren Quartalszahlen aus den USA und deren Interpretation abhängen.
Technisch sind die 15.400 noch eine Unterstützung, bevor der Blick sich zur runden 15.000er-Region richten kann:
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