Secunet Security Networks Aktie: Kein Überleben ohne Umdenken?

Der IT-Sicherheitsspezialist verzeichnet erhebliche Kursverluste nach überraschender Neuausschreibung eines Großauftrags und muss seine Geschäftsstrategie überdenken.

Die Kernpunkte:
  • Fast 10% Tagesverlust am Freitag
  • Neuausschreibung des BSI-Auftrags belastet Kurs
  • Abhängigkeit vom öffentlichen Sektor problematisch
  • Management plant strategische Anpassungen

Die Secunet Security Networks AG verzeichnet aktuell schwere Zeiten an der Börse. Mit einem Schlusskurs von 151,60 Euro am Freitag erlitt die Aktie einen dramatischen Tagesverlust von 9,55 Prozent. Die negative Entwicklung setzt sich damit fort – innerhalb der letzten 30 Tage hat das Papier mehr als 20 Prozent an Wert verloren.

Grund für den jüngsten Einbruch ist die überraschende Entscheidung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), einen bedeutenden Großauftrag für IT-Sicherheitslösungen neu auszuschreiben. Secunet war seit Jahren Hauptlieferant für die hochsichere IT-Infrastruktur des BSI und galt auch für die kommende Vertragsperiode als Favorit. Die Neuausschreibung erfolgte aufgrund verschärfter Compliance-Vorgaben und veränderten Anforderungsprofils für staatliche IT-Sicherheitslösungen.

Auswirkungen auf das Geschäftsjahr 2025

Die BSI-Entscheidung trifft Secunet in einer Phase, in der das Unternehmen erhebliche Investitionen in seine Produkt- und Servicepalette für den öffentlichen Sektor getätigt hat. Die Neuausschreibung könnte die Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr erheblich belasten. Das Management muss nun die Prognosen für das Geschäftsjahr 2025 überprüfen, nachdem ursprünglich ein Umsatzwachstum von 12-15 Prozent und eine EBIT-Marge von 18 Prozent in Aussicht gestellt wurden.

Analysten der Berenberg Bank und Warburg Research haben ihre Kursziele für Secunet bereits nach unten angepasst. Die durchschnittliche Schätzung liegt nun bei 175 Euro, was dennoch ein Aufwärtspotenzial von rund 15 Prozent gegenüber dem aktuellen Kurs bedeutet. Die Experten verweisen dabei auf die starke Marktposition in anderen Kundensegmenten und die technologische Führerschaft bei Zero-Trust-Netzwerken.

Strategische Neuausrichtung und Diversifizierung

Der Kursrückgang könnte Secunet zu strategischen Anpassungen zwingen. Das Management hatte bereits im Februar angekündigt, die Abhängigkeit vom öffentlichen Sektor reduzieren zu wollen. Aktuell entfallen etwa 70 Prozent des Umsatzes auf Behörden und staatliche Institutionen. Durch verstärkte Aktivitäten im Bereich kritischer Infrastrukturen und bei Finanzdienstleistern soll dieses Verhältnis mittelfristig auf 60:40 sinken.

Die Volatilität der Secunet-Aktie ist mit einem Wert von 117,42 Prozent (annualisiert über 30 Tage) außergewöhnlich hoch. Die technischen Indikatoren zeigen ein gemischtes Bild: Während der Titel mit einem RSI von 34,2 Anzeichen einer Überverkauftheit aufweist, liegt er immer noch 23,86 Prozent über seinem 200-Tage-Durchschnitt von 122,40 Euro. Zudem verbleibt ein deutlicher Abstand von 67,88 Prozent zum 52-Wochen-Tief von 90,30 Euro.

Die kommende Woche dürfte für Secunet-Aktionäre spannend werden. Das Management hat für Dienstag eine außerordentliche Telefonkonferenz anberaumt, um die Situation zu erläutern und mögliche Gegenmaßnahmen vorzustellen. Marktbeobachter erwarten dort insbesondere Aussagen zur internationalen Expansion und neuen Produkten im Bereich der Quantenkryptographie, die das Unternehmen unabhängiger vom deutschen Behördengeschäft machen könnten.


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