Shell Aktie: Werden jetzt die letzten Hindernisse im Chart weggeräumt?

Ölfirmen wie Shell oder BP haben harte Jahre hinter sich gebracht. Der Ölpreisverfall wie auch der Siegeszug erneuerbarer Energien hatten den Ergebnissen der großen Öl-Multis zu schaffen gemacht. Sie mussten in den letzten Jahren milliardenschwere Abschreibungen stellen und blieben auch im operativen Geschäft in weiten Teilen unter den Erwartungen. Hinzu kam, dass viele der Konzerne versuchen, den Spagat zu schaffen zwischen einer zukünftigen Fokussierung auf erneuerbare Energien, ohne die bisherige Cash Cow im Bereich Öl und Gas komplett über Bord zu stoßen.

In dieser Gemengelage hatte auch Royal Dutch Shell an der Börse nicht viel zu lachen. Die Aktie hatte sich seit Mai 2018, als sie noch über 28 Pfund kostete, zeitweise auf nur noch unter 9 Pfund verbilligen müssen. Doch inzwischen hat der Wert sichtbar die Gegenrichtung eingeschlagen.

Shell-Aktie im Gleichschritt mit dem Ölpreis

Das hatte natürlich vorrangig etwas mit dem Ölpreis zu tun. Dieser konnte sich seit November letzten Jahres um gut 50 % wieder verbessern. Die Aktie von Shell schaffte in gut dem gleichen Umfang eine Gegenbewegung. Wobei auch sicherlich hilfreich war, dass Shell signalisierte, dass die milliardenschweren Abschreibungen im Ölgeschäft zu einem Ende gekommen sind. Außerdem ist man sichtbar bemüht, sich im Bereich erneuerbarer Energien zu verstärken.

Nun hat Shell einen ersten Einblick in die Ergebnisse des ersten Quartals 2021 gegeben. Und die sehen gar nicht mal so schlecht aus. Zwar soll das Ergebnis durch die Winterstürme in Texas im Quartal mit bis zu 200 Millionen Dollar belastet worden sein. Doch insgesamt soll die Öl-Sparte wieder profitabel gearbeitet haben.

Ölgeschäft wieder profitabel

Hinzu kommt, dass auch das Raffinerie-Geschäft insgesamt profitabel geblieben ist. In diesem Zusammenhang meldete Shell, dass man hinsichtlich der Produktion (Upstream) teilweise bessere Ergebnisse erreichen konnte als bislang erwartet. Allerdings wurden im Downstream-Bereich, also beispielsweise der Absatz von Ölprodukten und Chemiestoffen, die Prognosen abgesenkt.

Generell gilt: Shell ist natürlich noch längst nicht über den Berg. Vieles hängt davon ab, wie auch die weitere Ölpolitik der OPEC+-Staaten aussehen wird. Generell ist allerdings damit zu rechnen, dass eine Belebung der Konjunktur auch die Nachfrage nach konventionellen Energieträgern weiter anfachen wird. Das ist in erster Linie die aktuelle Spekulation im Markt.

Charttechnik von Shell noch herausfordernd

Für die Aktie gilt nun: Für einen weiteren Aufschwung muss die Widerstandszone bei rund 15 Pfund überwunden werden. Dass die Aktie jetzt Anstalten macht, in einem ersten Schritt die 50-Tage-Linie bei derzeit rund 13,75 Pfund anzugreifen, ist hier sicherlich ein positives Indiz. Wer investiert ist, sollte es entsprechend auch bleiben. Neue Käufe allerdings erst oberhalb des Breaks bei 15 Pfund.

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