Shell: Kann die Ertrags-Rallye aus dem Ölgeschäft weitergehen?
Der britische Shell-Konzern ist, wie viele andere Energiekonzerne, ein Krisengewinner der aktuellen Weltlage. Die angekündigten Sanktionen gegen Russland und das beschlossene Öl-Embargo führten zu sprunghaften Preissteigerungen bei Benzin, Diesel und Heizöl, von denen auch Shell profitiert.
Das Geschäftsjahr 2021 war schon von steigenden Energiepreisen beeinflusst. Der Umsatz stieg auf 190,1 Mrd. GBP, dies war ein Plus von 43,8%. Der Gewinn stieg auf 14,6 Mrd. GBP, das Ergebnis 2020 war mit -16,9 Mrd. GBP noch tief rot. Dieser positive Trend setzte sich im ersten Quartal 2022 fort. Umsatz und Ertrag stiegen kräftig an, trotz hoher Abschreibungen im Russland-Geschäft. Auch für das restliche Geschäftsjahr dürften Umsatz und Gewinn weiter steigen.
Wie das Öl-Embargo gegen Russland das Ölgeschäft beeinflusst
Als Erdölförderer und Verarbeiter und Vertriebler mit eigenem Tankstellennetz profitiert Shell von der gesamten Wertschöpfungskette. Die Ukrainekrise dürfte nach Meinungen von Experten noch eine Zeitlang dauern. Mit zunehmender Dauer und steigender Brutalität dürften die Sanktionen gegen Russland zunehmen. Europa und Deutschland müssen den russischen Erdölanteil anderweitig kompensieren. Dies dürfte jedoch nur mit höheren Preisen möglich sein.
Shell ist aber nicht nur im traditionellen Ölgeschäft unterwegs, schon sehr früh hat sich das Unternehmen mit Erneuerbaren Energien, insbesondere Windkraft, und der Elektromobilität beschäftigt. Das Unternehmen hat die Zeichen der Zeit erkannt und dürfte den Bereich mit der Stromversorgung weiter ausbauen. Dies wirkt sich positiv auf die Konzernentwicklung aus.
Lohnt sich der Kauf der Shell-Aktie noch?
Kurz- und mittelfristig ist mit weiter steigenden Gewinnen zu rechnen. Dies dürfte sich positiv auf den Aktienkurs auswirken. Zu beachten ist aber, dass die bisherige Kurssteigerung vieles davon bereits eingepreist hat. Aktienkäufe sollten daher eher bei vorübergehenden Kursrückgängen getätigt werden, denn diese dürften nur von kurzfristiger Dauer sein. Die Realisierung von Kursgewinnen sollte immer beachtet werden.
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