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Shell und BP: Das könnte wieder gefährlich werden!

Für die großen Ölkonzerne Shell und BP bleibt es im wahren Sinn des Wortes ein heißer Sommer. Erst musste man der Börse milliardenschwere Abschreibungen und Verluste verkaufen, was sich auch in kräftigen Kursverlusten niederschlug. Nun scheinen sich die Hoffnungen, dass es mit einer konjunkturellen Erholung rund um den Globus auch wieder zu steigenden Energiepreisen – also auch beim Öl – kommt, nicht zu erfüllen.

Dabei bekommen die Ölkonzerne Feuer gleich von zwei Seiten. Einerseits zeigen sich etliche Analysten hinsichtlich des Preisausblicks für Öl sehr skeptisch. So hatte sich Ende letzter Woche Citigroup-Rohstoffexperte Ed Morse erst mit der Einschätzung hören lassen, dass der Ölpreis nie wieder auf das Vor-Corona-Niveau von rund 100 Dollar steigen würde.

Nachhaltige Nachfrageänderungen

Als Begründung lieferte er die Prognose, dass nach dem Nachfrageinbruch der letzten Monate in wesentlichen Aspekten des Marktes veränderte Strukturen greifen werden. So rechnet er mit nachhaltig geringerem Verkehrsaufkommen (Stichwort Benzin und Diesel für Autos und Kerosin für Flugzeuge). Der angestoßene neue Trend Homeoffice sollte sich ebenfalls belastend auf die Nachfrage auswirken.

Andere Analysten sind da vorsichtig optimistischer, sehen aber hier dennoch kurz- und mittelfristig nur wenig Spielraum.

Öffnet die OPEC+ wieder die Ölhähne?

Ein anderer – und kurzfristig noch wesentlich wichtigerer Aspekt: Die OPEC+ denkt offenbar über eine Rücknahme der letzten Förderkürzungen nach. So sollen vor allem russische Produzenten Druck machen, die Ölhähne wieder mehr aufzudrehen. Ob das nun eine strategische Maßnahme – mit Blick auf die Schieferölproduzenten in den USA – ist oder eher eine Verzweiflungstat, werden wir abwarten müssen.

Jedenfalls ergibt die ganze Gemengelade ein Bild, das für die Aktien von BP und Shell kaum Spielraum für nachhaltige Erholungen lässt.

Was machen die Aktien von BP und Shell?

Für BP könnte es kurzfristig darum gehen, an den oberen Rand der Seitwärtsbewegung zu kommen, den wir bei 350 Pence verorten.

Shell ist in einer vergleichbaren Konstellation. Hier geht es um den Bereich von 1.470 Pence. Das gibt sicherlich für Trader den einen oder anderen Ansatz. Eine Trendwende folgt daraus aber nicht. Hier gibt es im Markt derzeit einfach zu viele andere, aussichtsreichere Aktien.