Siemens: Erster Quartalsverlust seit 2010 – Aktie bleibt dennoch im Aufwind
Siemens hat seine Geschäftszahlen für das dritte Quartal gemeldet und erstmalig seit der Finanzkrise wurde ein negatives Ergebnis ausgewiesen. Für die Börse war dieses Ereignis allerdings unwichtig. Der Kurs reagierte sogar positiv, er notiert inzwischen bei rund 113 Euro.
Obwohl die Geschäfte bei Siemens rundlaufen und alles auf eine Wertsteigerung hindeutet, wurde ein negatives Nettoergebnis ausgewiesen. Die Ursache hierfür liegt in den Sonderabschreibungen.
Siemens leidet unter seinen Töchtern
Der Kursverfall bei der Tochter Siemens Energy zwang den Siemenskonzern, eine Wertberichtigung von 2,7 Mrd. Euro vorzunehmen. Auch die spanische Tochter Gamesa bleibt ein Sorgenkind, trotz guter Umsätze wurden Verluste erwirtschaftet. Zuletzt wurden Abschreibungen auf das Russland-Geschäft in Höhe von 600 Mio. Euro vorgenommen. Das operative Ergebnis ist dagegen stabil geblieben.
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Siemens gibt sich für das laufende Geschäftsjahr zurückhaltend. Der Umsatz dürfte stabil bleiben, hierfür sorge der hohe Auftragsbestand von ca. 99 Mrd. Euro. Beim Ergebnis wurde die Jahresprognose nach unten revidiert. Statt einem EPS von 8,3 Euro erwartet man jetzt nur noch 5,3 bis 5,7 Mrd. Euro. Der hohe Free Cash-Flow von 2,3 Mrd. Euro resultiert aus dem Verkauf der angekündigten Portfoliobereinigung.
Ist die Aktie auf dem aktuellen Niveau ein Kauf?
Siemens hat die Sonderabschreibungen in einem guten Quartal vorgenommen. Sollten die Krisen nicht weiter eskalieren, dürften im laufenden Geschäftsjahr keine außergewöhnlichen Belastungen mehr vorkommen. Siemens sollte im letzten Quartal wieder zu alter Stärke zurückfinden.
Dies sehen auch die Analysten so. Die Mehrzahl ist optimistisch und deren Ziele liegen bei ca. 150 Euro. Lediglich Barclays erwartet weiter Kursrückgänge, der Zielkurs liegt bei 95 Euro. Der starke Kursrückgang seit Anfang des Jahres dürfte weiter geschlossen werden. Anleger können entsprechend die aktuelle Aufwärtsdynamik nutzen.
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