Stabilus auf Wachstumskurs – Aktie dennoch in Nöten

Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 konnte der Gasfederhersteller Stabilus sowohl den Umsatz als auch das Ergebnis über den Erwartungen steigern. Diese beeindruckende Leistung wurde von allen Regionen unterstützt. Für das Gesamtjahr hat das Unternehmen den Ausblick innerhalb der erwarteten Spannen konkretisiert und erwartet nun einen Umsatz am oberen Ende und eine Marge am unteren Ende der bisherigen Bandbreite.

Zudem hat Stabilus bekannt gegeben, dass man den Anteil an Cultraro, einem Anbieter von Dämpfungslösungen, von 32 % im Juli 2023 auf 60 % erhöht hat. Des Weiteren hält das Unternehmen ein Vorkaufsrecht für die verbleibenden 40 % der Anteile.

Kräftiges Wachstum

Der Konzernumsatz stieg im Zeitraum von April bis Juni um 31,1 % auf 306,5 Millionen Euro. Ohne Währungseffekte betrug der Anstieg des Konzernumsatzes 13,7 %. Das bereinigte betriebliche Ergebnis (bereinigtes EBIT) stieg um 10,6 % auf 41,9 Millionen Euro. Die bereinigte EBIT-Marge betrug 13,7 %, im Vergleich zu 14,0 % im Vorjahresquartal. Obwohl Analysten einen Umsatz von 302 Millionen, ein bereinigtes EBIT von 41 Millionen und eine EBIT-Marge von 13,6 Millionen Euro erwartet hatten, hat Stabilus diese Prognose übertroffen.

Allerdings ging der Nettogewinn aufgrund von Währungseffekten auf 21,7 Millionen Euro zurück, im Vergleich zu 24,3 Millionen Euro im Vorjahr. Im vergangenen Geschäftsjahr konnte Stabilus einen beachtlichen freien Cashflow vor Akquisitionen verbuchen. Dieser wurde durch positive Entwicklungen im Working Capital sowie durch Steuervorteile begünstigt und belief sich auf 48,3 Millionen Euro – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, als dieser noch bei 26,8 Millionen Euro lag.

Guter Ausblick, aber…

Auch für das laufende Geschäftsjahr ist das Unternehmen optimistisch gestimmt und erwartet einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro bei einer bereinigten EBIT-Marge von 13,0 % bis Ende September 2023. Zuvor hatte Stabilus eine Umsatzspanne von 1,1 Milliarden bis 1,2 Milliarden Euro und eine operative Marge zwischen 13 und 14 % prognostiziert.

Die Aktie von Stabilus kann von der guten Zahlen-Matrix nicht profitieren. Festzumachen ist das insbesondere an der Enttäuschung einiger Marktteilnehmer hinsichtlich des Ausblicks. So bleibt auch der erhöhte Umsatzausblick mit 1,2 Milliarden Euro etwas unter dem FactSet-Konsens. Außerdem enttäuscht die prognostizierte EBIT-Marge am unteren Rand der bisherigen Spanne.

Was bedeutet das für die Charttechnik? Hier setzt sich die Korrektur unverändert fort, was auch deutlich gefährlicher wird mit Blick auf eine alte Unterstützung Zone im Bereich von 51/52 Euro. Hier droht jetzt ein weiteres Absacken in Richtung 45/46 Euro. Anleger sollten entsprechend noch Abstand halten.

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