Startschuss zur Berichtssaison: US-Großbanken J.P. Morgan Chase, Wells Fargo und Citigroup im Kurz-Check
Die drei amerikanischen Großbanken J.P. Morgan Chase, Wells Fargo und Citigroup eröffneten am Freitag den Reigen der Quartalsberichte zum ersten Quartal, die in den nächsten Wochen die Börse bestimmen werden. Dabei haben alle drei Institute grundsätzlich von der Zinswende der US-Notenbank profitieren können. J.P. Morgan als Marktführer erreichte eine Gewinnsteigerung um 52% auf 12,6 Milliarden Dollar, während sich die Erträge um knapp 25% auf 38,3 Milliarden Dollar verbessern konnten. Die Zinswende brachte J.P. Morgan dabei beim Zinsüberschuss ein Plus zum Vorjahresergebnis von 49% auf 20,8 Milliarden Dollar ein.
Auch bei Wells Fargo klingelte aufgrund der gestiegenen Zinsen die Kasse. Der Zinsüberschuss verbesserte sich um 45%, der Gesamtgewinn legte um 32% auf 5 Milliarden Dollar zu. Und auch die Citigroup konnte ihren Gewinn verbessern. Dieser legte immerhin noch um 7% auf 4,6 Milliarden Dollar zu.
Erwartungen geschlagen
Mit diesen Daten übertrafen alle drei Banken die Erwartungen der Analysten, was sich zumindest in den ersten Reaktionen in zum Teil deutliche Kursgewinne ummünzen ließ. So kletterte J.P. Morgan per Redaktionsschluss dieses Beitrages um 6,8%, die Citigroup gewann 4,5% hinzu. Wells Fargo legte ebenfalls zuerst zu, sackte dann aber wieder ab.
Allerdings: Aus der zurückliegenden Bankenkrise und der hohen Inflation gingen auch diese drei Großbanken nicht ohne Blessuren heraus. So verbuchte J.P. Morgan einen Einlagenschwund von rund 8%, bei Wells Fargo nahmen die Einlagen um 7% ab. Das wurde vor allem damit begründet, dass die Menschen auf ihr Erspartes wegen den hohen Teuerungsraten zurückgreifen müssen.
Banken erhöhen Rückstellungen
Die Bankenkrise sowie die Gefahren einer heraufziehenden Rezession führten im Besonderen auch noch dazu, dass alle drei Banken ihre Risikovorsorge, sprich Rücklagen, für drohende Kreditausfälle angehoben. Den stärksten Zuwachs meldete dabei J.P. Morgan, die ihre Risikovorsorge um 56% auf 2,3 Milliarden Dollar aufstockte. Wells Fargo erhöhte seine Risikovorsorge um rund 52% auf 1,2 Milliarden Dollar und die Citigroup erhöhte ihre Vorsorge um etwa 7% auf 1,98 Milliarden Dollar.
Allerdings ergibt sich daraus womöglich in den nächsten Quartalen auch eine positive Chance. Denn wenn es mit den Kreditausfällen nicht so stark wird befürchtet, können die Banken natürlich ihre Rückstellung wieder auflösen, was die entsprechenden Unternehmensgewinne wieder zusätzlich beflügeln würde. Unter dem Strich haben alle drei Banken trotz erkennbarer Risiken für die Zukunft einen guten Auftakt in die Berichtsaison gegeben. Man darf gespannt sein, was jetzt noch kommt. In der nächsten Woche sind weitere Großbanken dran.
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