Steinhoff: Jetzt kommt die entscheidende Phase
Die Steinhoff Aktie hat seit November 2021 eine Berg- und Talfahrt hinter sich. Seit dem rasanten Anstieg Anfang Dezember auf 0,30 Euro ging es zuletzt wieder rapide abwärts. Zuletzt notierte sie bei ca. 0,16 Euro. Die Aktionäre leben zwischen Hoffen und Bangen bezüglich der weiteren Kursentwicklung.
Steinhoff nach dem Bilanzskandal
Nach der Feststellung, dass die Bilanz manipuliert wurde, brach der Aktienkurs vollständig zusammen. Die Aktie dümpelte seit Ende 2017 um die 0,05 Euro-Marke. Damit war sie praktisch wertlos. Das neue Management begann jedoch mit dem Aufräumen der Altlasten und entwarf einen Sanierungsplan. Kurz vor Ende des zweiten Abschnittes der Sanierung stieg der Kurs rapide auf 0,30 Euro, fiel zuletzt jedoch wieder auf 0,15 Euro zurück. Die zweite Sanierungsphase, hier geht es um die Beilegung von Rechtsstreitigkeiten, ist nun erfolgreich abgeschlossen.
Kommt die Umschuldung oder die Insolvenz
Steinhoff geht jetzt in die entscheidende, dritte Phase der Sanierung. Es steht die Umschuldung der restlichen Schulden an. Hierbei gilt es Banken zu finden, die bisherige Schulden refinanzieren, insbesondere zu einem deutlich niedrigeren Kreditzins. Voraussetzung hierfür ist, dass das verbliebene Geschäft operativ rentabel ist. Die verbliebenen Geschäftseinheiten sind die Pepco Group, Pepkor und Matress. Alle drei Tochterfirmen sind wieder profitabel und haben neue Märkte eröffnet. Matress, an dem Steinhoff mit knapp 50 Prozent beteiligt ist, soll im Zuge eines IPO wieder an der Börse notiert werden. Hier dürfte ein Milliardenertrag für Steinhoff realistisch sein.
Scheitert die Umschuldung der Verbindlichkeiten, ist die Wahrscheinlichkeit einer Insolvenz sehr hoch, die Aktie wird dann wahrscheinlich wertlos. Sollte die Umschuldung gelingen und die Zinslast deutlich sinken, wäre Steinhoff völlig neu zu bewerten. Deutliche Kurssteigerungen wären die Folge.
Es ist ein Ritt auf der Rasierklinge und nur was für risikobewusste Anleger.
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