Story der Woche: Börsenpsychologie: Wie Sie mit Kursgewinnen und Verlusten umgehen sollten
Liebe Leser, liebe Leserinnen,
viele Anleger haben in der Corona-Krise wertvolle Lektionen gelernt. In kurzer Zeit rauschten die Kurse in den Keller, die Analysen waren wertlos. Nicht wenige haben Geld verloren, allerdings fielen die Verluste unterschiedlich aus: Emotionale Entscheidungen führten häufig zu größeren Einbußen als eine sachliche Herangehensweise. Es ist entscheidend, in Verlustsituationen nicht die eigenen Anlageprinzipien über Bord zu werfen. Gerade der richtige Umgang mit Verlusten entscheidet über langfristigen Erfolg an der Börse.
Zwei psychologische Fehler beeinflussen den Umgang mit Verlusten negativ: Die Materialisierung von Kursverlusten und der Verlust des Selbstbewusstseins. Wenn Sie Kursverluste „umrechnen“, entstehen schädliche Emotionen. Beispiel: „Ich habe 3.000 Euro verloren, davon hätte ich in den Urlaub fliegen können.“ Wenn Sie den Verlust materialisieren und gleichzeitig Ihre Selbsteinschätzung darunter leidet, verlieren Sie die notwendige Börsendisziplin. Mit der Einstellung „Ich kann es nicht – es hat doch sowieso keinen Sinn“ wird langfristiger Erfolg an der Börse unmöglich.
Es ist wichtig, zu akzeptieren, dass an der Börse auch Fehlentscheidungen vorkommen können bzw. unvorhersehbare Ereignisse den Anlageerfolg ausbremsen. Die Angst vor Vermögensverlusten darf Ihre Entscheidungskraft nicht lähmen. Manchmal ist es besser, eine Verlust-Position zu schließen, um Schlimmeres zu vermeiden. Panikverkäufe, insbesondere wenn der Rückgang durch einen negativen Gesamtmarkt verursacht wurde, sind jedoch oft unklug. Wenn sich der Kurs später erholt – wie nach dem Corona-Einbruch – folgt der Ärger.
Dem gegenüber stehen Kursgewinne. Wenn Aktien gut laufen, kann die Versuchung wachsen, immer mehr zu erwarten. Genau wie bei Verlusten sind auch bei Gewinnen Objektivität und Disziplin entscheidend. Besonders wenn das eigene Kursziel erreicht wurde, sollte die Investition neu bewertet werden. Folgende Fragen helfen bei der Entscheidung: Gibt es neue Fakten, die ein Festhalten rechtfertigen? Würde ich diese Aktie auch jetzt noch kaufen? Gibt es Alternativen mit höherem Potenzial?Wenn das Potenzial einer Aktie ausgeschöpft ist oder eine andere Investition ein besseres Chancen-Risiko-Verhältnis bietet, sollten Sie die Position verkaufen. Bei Unsicherheiten kann ein Teilverkauf eine gute Lösung sein, insbesondere wenn die Investition die 100%-Marke überschritten hat. Sie sichern Ihr eingesetztes Kapital und können gleichzeitig von weiteren Gewinnen profitieren.
Sie sehen, dass Emotionen weder bei Kursverlusten noch bei Kursgewinnen Ihre Entscheidungen bestimmen sollten. Behalten Sie stets Ihr Renditeziel im Auge und vermeiden Sie Gier oder Panik. Objektive Bewertungen sollten unabhängig von Gewinnen oder Verlusten erfolgen. Betrachten Sie jede Aktie so, als ob Sie nicht investiert wären – das sorgt für klare Entscheidungen und langfristigen Erfolg.
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