Stratec: Aktie halbiert, was nun?

Die Aktie von Stratec befindet sich seit Januar 2022 in einem langfristigen Abwärtstrend. Dieser verstärkte sich zuletzt aufgrund schlechter Geschäftszahlen für 2022, aktuell notiert sie bei 62,30 Euro, somit hat sie sich gegenüber dem damaligen Hoch von 136 Euro mehr als halbiert. Womit können Anleger jetzt rechnen?

Wo sind die Lichtblicke?

Der Konzernumsatz mit 274,6 Mio. Euro hat sich gegenüber dem Vorjahr um -4,4 % reduziert, währungsbereinigt beträgt der Rückgang -8,3 %. Die gestiegenen Kosten konnten nur teilweise an die Kunden weitergereicht werden, das wirkte sich negativ auf die Ertragslage aus. Das operative EBIT landete bei 45 Mio. Euro, das bedeutet ein Rückgang von -17 %, die EBIT-Marge sank um 20,5 Prozentpunkte auf 16,4 %. Unterm Strich reduzierte sich der Konzernüberschuss um -23 % auf 34,7 Mio. Euro.

In Bezug auf das Geschäftsjahr 2019 haben sich die Finanzkennzahlen jedoch verbessert. Die Dividende wurde dennoch um 2 Cent auf 0,97 Euro angehoben. Im laufenden Geschäftsjahr soll der Umsatz wieder um 8 bis 12 % wachsen. Die EBIT-Marge sinkt jedoch weiterhin auf 12 bis 14 %. Ein Kostenspar- und Effizienzsteuerungsprogramm soll im zweiten Quartal verkündet werden, hierdurch soll die Profitabilität wieder steigen.

Geht der Kursrückgang weiter oder ist mit einer Bodenbildung zu rechnen?

Der stetige Rückgang beim Kurs ist aus Aktionärssicht enttäuschend, was auch verständlich ist. Allerdings kommt so langsam ein Niveau, bei dem eine Bodenbildung einsetzen sollte. Der Kursrückgang seit Februar ist mit -30 % sehr hoch ausgefallen, hier könnte eine Übertreibung vorliegen, die Marktteilnehmer haben vollkommen das Vertrauen in die Aktie verloren.

Dieser Kursrückgang kann aber auch eine Chance für risikoorientierte Anleger sein. Die jüngsten Analysen kommen ebenfalls zu dieser Einschätzung, Warburg und Hauck Aufhäuser schätzen den fairen Wert bei 80 Euro und mehr ein.

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