ThyssenKrupp: Trotz zurückhaltender Prognose ein Kauf?
Die ThyssenKrupp-Aktie hat sich seit Jahresbeginn etwa halbiert, aktuell notiert sie bei 5,85 Euro. Ausgehend von dem Tief im Oktober mit 4,30 Euro konnte sie aufgrund der verbesserten Börsensituation wieder deutlich zulegen. Gibt es nun weitere Aufwärtsdynamik?
Gute Geschäftszahlen im abgelaufenen Geschäftsjahr
Der Jahresumsatz stieg durch hohe Stahlpreise kräftig um 21 % auf 41,1 Mrd. Euro. Die gestiegenen Preise führten auch zu einem höheren bereinigten EBIT. Es hat sich mehr als verdoppelt auf 2,1 Mrd. Euro, im Vorjahr lag es bei rund 800 Mio. Euro. Beim Jahresüberschuss konnte ein signifikanter Swing erreicht werden. Aus einem Jahresfehlbetrag wurde ein Jahresüberschuss von 1,2 Mrd. Euro. Daraus ergibt sich eine EPS von 1,81 Euro. Insgesamt war das abgelaufene Geschäftsjahr ein voller Erfolg.
Bei der Prognose für das neue Geschäftsjahr gibt das Unternehmen sich zurückhaltender. Man erwarte beim Umsatz und beim Gewinn einen deutlichen Rückgang. Dies habe man bereits im vierten Quartal gemerkt. Auch bei den Kosten erwartet man weitere Steigerungen. Insgesamt soll das bereinigte EBIT im mittleren bis hohen dreistelligen Mio.-Bereich liegen.
Der Transformationsprozess in der Stahlsparte soll fortgesetzt werden, zukünftig setzt das Unternehmen verstärkt auf Wasserstoff statt auf Kohle.
Was dürften Anleger zukünftig erwarten?
Das Unternehmen selbst hat auf schlechtere Zeiten hingewiesen. Das sollten Anleger sehr ernst nehmen. Die Analysten haben ihre Bewertungen angepasst. Barclays sieht den fairen Wert bei 5,10 Euro, die DZ Bank ist etwas zuversichtlicher, erwartet aber auch nur noch 5,80 Euro als fairer Wert der Aktie.
Die Aktie eignet sich nicht für neue Investments. Für Altaktionäre ist der Einstiegskurs entscheidend. Wer im Oktober eingestiegen ist, könnte hohe Gewinne realisieren. Für alle Aktionäre ist es positiv, dass erstmals wieder eine Dividende von 0,15 Euro vorgesehen ist. Neue Dispositionen sollten aber so lange zurückgestellt werden, bis die Aktie ihre Widerstandszone bei rund 6,75 Euro überwinden kann.
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