Tilray: Turnaround-Tendenz bestätigt

Erst in der vorletzten Ausgabe des Vorjahres von „Future Money“ hatten wir den Cannabis-Sektor unter die Lupe genommen und die kanadische Tilray als Turnaround-Spekulation in unsere Favoritenliste eingebaut. Die ersten Zahlen geben dieser Spekulation nun neuen Rückenwind. Zur Erinnerung: Die Aktie ist seit ihren jüngsten Höchstständen um fast 80% und seit ihren Allzeithochs um mehr als 95% gefallen, was zu einer natürlichen Anpassung der Bewertungen und Erwartungen geführt hat.

Tilray erzielte beeindruckende Gewinnmargen und übertraf gleichzeitig die vorherigen Prognosen durch Synergien aus der Übernahme von Aphria. Das Unternehmen meldete einen ordentlichen Gewinn mit einem Anstieg der Nettoeinnahmen um 20% auf 155 Mio. Dollar. Zwar ist unklar, wie die Nettoeinnahmen des Vorjahres berechnet wurden, da eine rudimentäre Addition der historischen Finanzdaten von Tilray und Aphria zu einer wesentlich höheren Zahl führt als die gestern angegebene Größenordnung – die Wachstumszahl von 20% ist also mit etwas Vorsicht zu genießen, denn der Nettoumsatz von 155 Mio. Dollar entspricht noch immer einen sequenziellen Rückgang von 7,7%.

Gemessen an den Einnahmen ist Tilray noch kein reines Cannabisunternehmen. Nur 38% der gesamten Nettoeinnahmen stammen aus dem Verkauf von Cannabis, was vor allem darauf zurückzuführen ist, dass Aphria vor der Übernahme einen Apothekenvertrieb (sowie andere Nicht-Cannabis-Geschäftsbereiche) hatte und Tilray diese Geschäfte weitergeführt hat. Dies ist wichtig zu wissen, da die Nicht-Cannabis-Geschäftsbereiche aufgrund der geringeren Margen und der geringeren Wachstumsmöglichkeiten gern als „weniger wertvoll“ angesehen werden können. Dennoch: Die Linie stimmt, insbesondere was das internationale Geschäft, vor allem Deutschland, betrifft. An dieser Stelle steht und fällt die Spekulation mit der Frage, wie rasch sich Berlin auf eine Cannabis-Linie einigt.

Auch wichtig im Umfeld der Erwartung steigender Zinsen: Die Cash-Burn-Rate des Unternehmens befindet sich auf einem viel gesünderen Niveau als bei vielen kanadischen Konkurrenten und es verfügt über 300 Mio. Dollar an Barmitteln in seiner Bilanz. Zwar ist der Verschuldungsgrad mit 738 Mio. Dollar nach wie vor beträchtlich, aber das geringere Cash-Burn-Profil des Unternehmens trägt dazu bei, dieses Risiko im Vergleich zu anderen Playern zu kompensieren.

Fazit: Der erste Schritt des Turnaround ist getan. Wir halten Tilray auf dem aktuellen Niveau unverändert für kaufenswert, da das 22-fache des Bruttogewinns ein erhebliches Aufwärtspotenzial bieten sollte, wenn der kanadische legale Markt beginnt, sich gegen den illegalen Markt durchzusetzen.

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