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Trägt die DAX-Rallye bis Weihnachten zum Allzeithoch?

Sehen wir eine Weihnachtswoche im DAX mit Allzeithoch-Bescherung? Bis auf 20 Punkte näherte sich der Index dieser Marke schon an. Während an der Wall Street neue Rekorde aufgestellt wurden, sind wir im DAX eher weiterhin zurückhaltend.

Mit einem Rücklauf von der Range-Unterkante startete der DAX bereits schwungvoll in die letzte volle Handelswoche vor Weihnachten. Diesen Schwung nahm er gleich über den Montag in den Dienstag hinweg mit und übersprang dabei die Range-Oberseite. Ein neuer Versuch im Widerstandsbereich der letzten Monate deutete sich an.

Das Momentum reichte diesmal aus und so gelang dem Deutschen Aktienindex am Mittwoch der Sprung über die Hochs aus November und September, welchen den mittelfristigen Deckel im Chartbild darstellten. Dies sah wie folgt aus (Chartbild vom Mittwochabend):

Auf die Range zwischen 13.010 und 13.300 Punkten konnte man demnach mit Abstand zurücksehen (Chartbild Donnerstagmorgen):

Mit 1,52 Prozent Aufschlag war der Mittwoch damit der stärkste Handelstag der Woche. Erwartungsvoll startete die US-Notenbanksitzung am Abend und sorgte für weitere Phantasie am Markt. Das niedrige Zinsniveau soll auf mittelfristige Sicht beibehalten werden und alle Maßnahmen die für eine schnelle Belebung der US-Wirtschaft dienlich sind, zieht Jerome Powell in Betracht. Entsprechende Unterstützung durch die US-Regierung setzte er voraus, so dass an der Wall Street gleich wieder Phantasie in Richtung eines nächsten Stimulus-Pakets aufkam.

Dies trug den Markt auch am Donnerstag weiter nach oben und damit näher an das Allzeithoch heran. Am Freitag gelang dann noch vor dem Verfallstermin am Terminmarkt, dem so genannten Hexensabbat, eine Annäherung auf bis 20 Punkte zum Allzeithoch. Es stammt aus dem Februar 2020 und notiert knapp unterhalb der 13.800er-Marke.

Der Wochenausklang war dann zwar leicht negativ, in der Wochenbilanz kann dem DAX jedoch ein deutliches Plus attestiert werden. Das Chartbild sieht entsprechend positiv aus:

Mit Blick auf die einzelnen Handelstage lässt sich die Weihnachtsrallye noch einmal deutlich untermalen:

Gestockt hatte sie kurz vor dem Allzeithoch, welches wir im Tageschart noch einmal genau anschauen können:

Lockt dieser Bereich direkt vor Weihnachten? Immerhin gilt es noch den Verfallstag im Nachgang „abzuarbeiten“, den wir am Freitag als volumen-starkes Event im Kapitalmarkt gesehen hatten.

Dass der Verfallstag nur für größeres Volumen, aber nicht für größere Bewegungen sorgte, ist nicht verwunderlich. Hat dieser Zauber doch über die letzten Jahre stark abgenommen. Marktteilnehmer positionieren sich in der Regel bereits mehrere Tage vorab in Richtung des Ereignisses.

Genauso geschehen war dies auch bei Tesla. Der Wert wird als größte Einzelaufnahme in der Geschichte des S&P500 ab Montag im marktbreiten Wall Street Aktienindex repräsentiert und im Vorfeld stark gesucht. Am Freitag selbst, sozusagen dem letzten Tag des Rebalancing, gab es noch einmal hohe Volatilität:

Damit dürften die meisten Marktteilnehmer dieses Listing bereits vollzogen bzw. vorweggenommen haben.

Zurück zum DAX – hier ist das Allzeithoch weiter ein bestimmendes Thema. Auf dem Weg dahin hatte der Index in dieser Woche mehrere Kurslücken hinterlassen:

Solche Kurslücken sind erfahrungsgemäß gute Trading-Ideen. Doch dazu muss der Markt erst ein entsprechendes Signal generieren.

Sind es die 20 Punkte Abstand zum Allzeithoch nun „wert“ direkt weiter auf steigende Kurse zu spekulieren?

Sicherlich hat so ein Allzeithoch Anziehungskraft. Untermauert könnte diese mit einer schnellen Meldung zum US-Stimulus-Paket werden, auf dass die Märkte nunmehr seit 3 Monaten warten.

Ebenfalls positiv sind die Meldungen zu den schnellen Impfungen gegen Covid19. Am Wochenende wartete Moderna nun nach Biontech mit einer schnellen Zulassung in den USA auf. Europa könnte folgen. Doch ist dies nicht insgesamt ähnlich wie beim Verfallstag und Tesla schon in den Kursen reflektiert?

Eine Konsolidierung unterhalb des Allzeithoch ist technisch für den DAX die aus meiner Sicht charmantere Variante. Hierzu habe ich das letzte GAP im Blick und das ehemalige Mehr-Monatshoch bei 13.460 Punkten, auf dass wir noch einmal zurücklaufen könnten:

Bis Weihnachten selbst sind es noch drei Handelstage, in denen entsprechende Ideen umgesetzt werden können.  

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  Am Montag stehen dem mit dem Chicago Fed Aktivitätsindex 14.30 Uhr und dem EU-Verbrauchervertrauen 16.00 Uhr nur zwei Termine auf der Agenda.

Der Dienstag wartet jedoch gleich 8.00 Uhr mit dem BIP aus England und dem Gfk Verbrauchervertrauen aus Deutschland mit weiteren Daten auf. Es folgen um 14.30 Uhr die persönlichen Konsumausgaben und der BIP Preisindex mit dem eigentlichen BIP aus den USA.

Die meisten Daten gibt es am Mittwoch, einen Tag vor Heiligabend. 14.30 Uhr melden die USA nicht nur die vorgezogenen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung, sondern parallel auch den PCE Kerndeflator, die Investitionsgüter und die Auftragseingänge langlebiger Güter. Um 16.00 Uhr schließt das Uni Michigan Verbrauchervertrauen aus den USA die Börsenwoche größtenteils ab.

Der Handel bleibt von Heiligabend bis einschließlich Sonntag 27.12.2020 in Deutschland, auch bei den Wertpapierhändlern von Lang&Schwarz, geschlossen.

Alle Daten zu den Terminen finden Sie in folgender Übersicht aufgelistet:

Damit wünsche ich uns für die verbleibenden Tage bis Weihnachten im Handel viel Erfolg. Dein Andreas Bernstein (Bernecker1977)

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Risikohinweis: Der Handel mit Finanzprodukten ist risikoreich. Sie können Ihr eingesetztes Kapital verlieren. Diese Analyse ist keine Handelsempfehlung und enthält lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.