Trumps Fed-Attacken schocken Märkte
US-Präsident verschärft Angriffe auf Zentralbankchef Powell – Dollar auf Dreijahrestief, Wall Street mit massiven Verlusten. Droht ein Eingriff in die Fed-Unabhängigkeit?

- Dollar fällt auf niedrigsten Stand seit drei Jahren
- Wall Street verliert über 2% nach Trumps Äußerungen
- Goldpreis erreicht neues Allzeithoch als sichere Anlage
- Experten warnen vor Gefahr für Fed-Unabhängigkeit
Die US-Finanzmärkte erlebten am Montag einen dramatischen Einbruch, nachdem Präsident Donald Trump seine Angriffe auf den Vorsitzenden der Federal Reserve, Jerome Powell, verschärft hatte. Der Dollar fiel auf ein Dreijahrestief, während die Wall Street deutlich im Minus eröffnete – ein klares Zeichen für die wachsende Besorgnis über die Unabhängigkeit der Zentralbank.
Powells Kopf auf dem Schafott
"Powells Entlassung kann nicht schnell genug kommen!", donnerte Trump vergangene Woche in sozialen Medien, bevor er am Montag nachlegte und Powell als "großen Verlierer" bezeichnete. Der Präsident forderte eine sofortige Zinssenkung und warnte: "Es kann fast keine Inflation geben, aber es kann eine VERLANGSAMUNG der Wirtschaft geben, es sei denn, Herr Zu Spät senkt die Zinsen, JETZT."
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Besonders brisant: Wirtschaftsberater Kevin Hassett bestätigte am Freitag, dass das Weiße Haus tatsächlich prüfe, ob Powell entlassen werden könne – ein beispielloser Vorstoß gegen die Unabhängigkeit der Zentralbank, die als Grundpfeiler des US-Finanzsystems gilt.
Die Märkte reagierten unmissverständlich. Der Dollar-Index stürzte auf 97,923 Punkte ab – den tiefsten Stand seit März 2022. Gegenüber dem Schweizer Franken fiel der Greenback sogar auf ein 10-Jahres-Tief, während der Euro über die Marke von 1,15 Dollar kletterte.
Wall Street im Abwärtssog
An den US-Aktienmärkten herrschte Ausverkaufsstimmung. Der Dow Jones Industrial Average verlor über 900 Punkte oder 2,39% und sackte auf 38.205,01 Punkte ab. Der breiter gefasste S&P 500 büßte 2,43% ein, während der technologielastige Nasdaq Composite sogar 2,75% verlor.
"Trumps Kommentare zu Powell halten den Druck auf US-Vermögenswerte aufrecht, einschließlich Aktien und langfristiger Staatsanleihen", erklärte Vail Hartman, US-Zinsstratege bei BMO Capital Markets in New York.
Die düsteren Vorzeichen wurden durch den US-Frühindikator bestätigt, der im März unerwartet stark um 0,7% einbrach – ein deutliches Warnsignal für eine mögliche Wachstumsverlangsamung.
Goldpreis auf Rekordhoch
Während Dollar und Aktien fielen, erlebten sichere Häfen einen massiven Zulauf. Der Goldpreis erreichte ein neues Allzeithoch von 3.424,25 Dollar pro Unze. Auch Kryptowährungen legten zu: Bitcoin stieg um 3,88% auf 88.384,03 Dollar, während Ethereum um 3,07% auf 1.638,04 Dollar zulegte.
Besonders interessant: Diese Marktbewegungen fanden bei ungewöhnlich dünner Liquidität statt, da viele europäische Börsen am Ostermontag geschlossen blieben.
Geopolitische Spannungen verschärfen sich
Parallel zu seinen Fed-Attacken schürt Trump weiterhin Handelskonflikte. China reagierte am Montag mit scharfer Kritik auf die US-Zollpolitik und warnte andere Länder davor, wirtschaftliche Abkommen mit den USA zu Lasten Chinas abzuschließen.
In einem weiteren Konfliktbereich drohte US-Verkehrsminister Sean Duffy der Gouverneurin von New York, Kathy Hochul, mit der Blockade von Umweltgenehmigungen für Verkehrsprojekte in Manhattan, falls die Stadt nicht ihr umstrittenes Mautprogramm für die Innenstadt beende.
Gefahr für die Fed-Unabhängigkeit
Experten sehen in Trumps Angriffen auf Powell eine gefährliche Eskalation. "Das Risiko ist nun zweifach: Erstens, dass Powell standhält und die Politik länger restriktiv bleibt, als die Märkte eingepreist hatten. Zweitens, dass Trump eingreift – öffentlich oder politisch – und Bedenken über die Unabhängigkeit der Zentralbank auslöst", warnte Nigel Green, CEO der deVere Group.
Chicago-Fed-Präsident Austan Goolsbee äußerte am Sonntag die Hoffnung, dass die USA nicht in ein Umfeld geraten, in dem die Fähigkeit der Zentralbank, die Geldpolitik unabhängig von politischem Druck zu gestalten, in Frage gestellt wird.
Thierry Wizman, Global FX & Rates Strategist bei Macquarie, führte die Dollar-Schwäche direkt auf die wachsenden Bedenken hinsichtlich der Fed-Unabhängigkeit zurück.
Selbstzerstörerische Strategie
Evercore ISI-Stratege Krishna Guha beschreibt Trumps Vorgehen als "selbstzerstörerisch": "Die Besorgnis über die Fed-Unabhängigkeit zu schüren, riskiert einen Aufwärtsdruck auf die Inflationserwartungen, was es der Fed erschwert, die Zinsen zu senken."
Sollte Trump tatsächlich versuchen, Powell zu entlassen, könnte dies laut Guha zu einem Anstieg von "Stagflationsgeschäften" führen: Die langfristigen Renditen würden aufgrund des Inflationsrisikos in die Höhe schnellen, der Dollar würde einbrechen, und die Risikoprämien würden branchenweit steigen – eine Kombination, die eine Rezession praktisch garantieren würde.
Oder wie Guha es drastisch formuliert: "Wenn Ihnen das Zolldebakel gefallen hat, würden Sie den Verlust-der-Fed-Unabhängigkeits-Handel lieben."
Gemeinnützige Organisationen in Alarmbereitschaft
Parallel dazu bereiten sich US-Umweltorganisationen auf mögliche Angriffe der Trump-Administration auf ihren Steuerstatus vor. Gerüchte über eine bevorstehende Änderung der IRS-Regeln, die Klimawandel als qualifizierendes gemeinnütziges Thema streichen könnte, zirkulieren bereits.
Die Bedenken folgten auf Trumps Äußerungen gegen die Steuerbefreiung der Harvard-Universität, die als möglicher erster Schuss gegen andere gemeinnützige Organisationen angesehen wird.
Rechtsexperten wie Lawrence Lessig, Professor an der Harvard Law School, betonen jedoch, dass ein Erlass zur Änderung des Steuerstatus von Organisationen auf rechtlich wackligen Füßen stünde: "Es gibt keine Chance, dass ein Gericht zu dem Schluss käme, dass Trump die Befugnis hat, den Steuerstatus einer Organisation zu ändern."
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