TUI auf der Achterbahn: Jetzt ist Geduld gefragt
Was für eine Volatilität: Nachdem die Aktie des Touristik-Konzerns TUI in der vergangenen Woche von oben herab ihre 200-Tage-Linie testen musste, ging es in den Folgetagen schlagartig um rund 20% nach oben. Auslöser hierfür waren insbesondere die vorgelegten Ergebnisse für das erste Fiskalquartal.
Dieses verbucht traditionell in schöner Regelmäßigkeit Verluste. Doch diesmal schaffte TUI tatsächlich den Sprung in die Gewinnzone. Nach einem Verlust von 64 Mio. Euro beim operativen Gewinn auf Basis EBIT konnte TUI diesmal einen Gewinn von 6 Mio. Euro melden. Die Auslastungsquote wurde dabei um einen Prozentpunkt auf 86% verbessert.
Zusätzlich dazu konnte TUI melden, dass die Buchungsaktivitäten für den Sommer deutlich angezogen haben. Diese liegen bislang um 8% über den Vorjahresergebnissen, wobei der Reisekonzern auch noch die Preise um durchschnittlich 4% hat anheben können. Deshalb rechnet das Unternehmen im laufenden Jahr weiterhin mit einer Verbesserung des operativen Gewinns um mindestens 25% auf den Rekordwert von mehr als 1,2 Mrd. Euro. Bestätigt wurde auch das mittelfristige Ziel, dass eine durchschnittliche jährliche Gewinnsteigerung um 7-10% anpeilt. Indes:
Die starken Zahlen können kurzfristig nicht helfen. Denn einerseits machen Marktteilnehmer darauf aufmerksam, dass TUI weiterhin sehr anfällig gegenüber geopolitischen Risiken und dem konjunkturellen Umfeld bleibt. Außerdem ist da noch die Sache mit dem Rückzug aus London. TUI hat beschlossen, die dortige Notierung streichen zu lassen und nur noch Deutschland als Hauptbörse zu nehmen. Dies unter dem Vorzeichen, dass man auch wieder zurück in den MDAX will. Daraus werden sich sehr wahrscheinlich größere Umschichtungen insbesondere bei institutionellen Anlegern ergeben, was auch die eine oder andere Turbulenz in der Aktie hervorrufen kann. Das sieht man auch aktuell, wo die Aktie wieder fast wieder am Ausgangspunkt knapp oberhalb der 200-Tage-Linie angelangt ist.
Dennoch: Die Ausgangslage bei TUI hat sich in den letzten zwölf Monaten wesentlich verbessert und das sollte tendenziell auch wieder für ein stärkeres Aufwärtsmomentum sprechen. Zumal die Gewinnbewertung derzeit nur beim 6,2-fachen im laufenden Geschäftsjahr liegt. Spätestens, wenn die 200-Tage-Linie wieder verteidigt werden konnte, wäre hier zumindest ein spekulativer Einstieg vertretbar.
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