TUI: Die Stunde der Wahrheit
Wenn am Dienstag der Touristikkonzern TUI seinen Bericht zum ersten Fiskalquartal präsentiert, dürften die die Zahlen fast schon zur Nebensache werden. Im Markt liegen die Konsensschätzungen derzeit beim Gewinn je Aktie beim möglichen Break-even, also 0,00 Euro, während man im Jahresvergleich beim Umsatz ein Plus von über 50 % erwartet.
Noch eine Kapitalerhöhung?
Aber wie gesagt: Das könnte schnell zur Nebensache werden, denn der Quartalsbericht wird auf der Hauptversammlung vorgestellt. Und auf dieser will das TUI-Management von seinen Aktionären die Erlaubnis bekommen, einerseits das Kapital im Verhältnis zehn zu eins herabzusetzen. Damit soll dann der Weg frei gemacht werden, um über eine weitere Kapitalerhöhung dann bis zu 1,8 Milliarden Euro aufzunehmen. Grund für das Ganze: Man will so schnell wie möglich die Staatshilfen zurückzahlen, offenbar auch mit Brechstange.
Der bisherige Großaktionär Alexej Mordaschow, dessen Anteil wegen der Sanktionen gegen Russland eingefroren ist, wird an der Kapitalerhöhung nicht teilnehmen können. Deshalb dürfte sein Anteil dann deutlich verwässert werden. So hat auch TUI schon angedeutet, auf der Suche nach einem neuen Ankeraktionär zu sein.
Wagt TUI nun eine Prognose?
Aber nicht nur die Kapitalmaßnahmen dürften für Diskussionsstoff sorgen. Bislang hatte sich TUI keine Prognose für das Gesamtjahr zugetraut. Wenn jetzt die Zahlen für das erste Quartal auf dem Tisch liegen, erwarten eigentlich alle Aktionäre und auch andere Marktteilnehmer wie Analysten, dass sich der Touristikkonzern über die weiteren Aussichten konkreter äußerst.
Die Aktie von TUI hatte zwar die zurückliegende Woche positiv beginnen können, war dann allerdings in der zweiten Wochenhälfte deutlicher wieder abgesackt. Das brachte ihr ein Wochenminus von rund 1,8% ein. Damit bleibt es dabei, dass die Charttechnik nach wie vor keinen neuen Trend signalisiert. Die Aktie kämpft weiterhin um den Ausbruch über den Widerstandsbereich bei rund 2,00 Euro. Anleger sollten hier entsprechend weiterhin zurückhaltend bleiben.
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