TUI: Gibt es noch mal Geld vom Staat?
Zum Wochenbeginn schießt die Aktie von TUI zweistellig nach oben. Die Begleitmusik dafür spielte Vorstandschef Fritz Joussen selbst. Dieser forderte in einem Wochenend-Interview einen Rettungsschirm für Reisebüros, natürlich TUI inklusive. Seine Begründung:
Das Touristik-Geschäft wäre an sich schon von eher mageren Margen gekennzeichnet. Auch vor der Krise. Viele mittelständische Veranstalter und Reisebüros hätten ihre Liquidität längst aufgezehrt. Und auch die TUI selbst kann sich derzeit nur durch einen KfW-Kredit von 1,8 Milliarden Euro über Wasser halten. Diesbezüglich hatten wir schon darüber berichtet, in welcher Geschwindigkeit dem Konzern die Liquidität durch die Rückabwicklung stornierter Buchungen durch die Finger rinnt.
TUI will wieder fliegen
Dabei gibt es durchaus Positives zu berichten. Denn auch TUI rechnet wie die Lufthansa damit, im Juni weitere Schritte Richtung Normalisierung zu tun. So will man ab Ende Juni wieder nach Mallorca und anderen begehrten Reisezielen wie Griechenland, Zypern oder Kroatien fliegen. Außerdem geht es darum, für den verbleibenden Sommer und den Herbst entsprechend wieder Reisen verstärkt zu vermarkten.
Aktie bleibt riskant
Fazit: Wenn man sich die derzeitigen Börsenbewegungen anschaut, kann man eigentlich nur sagen, dass TUI wieder mal ein Beweis ist, wie schnell der Wind sich drehen kann. Noch vor wenigen Tagen war durchaus im Gespräch, ob TUI womöglich in die Insolvenz rutscht. Nun also die Gegenbewegung in der Hoffnung, dass der Touristik-Veranstalter am Ende einerseits noch mal frisches Geld in die Kasse bekommen könnte. Andererseits schwingt hier natürlich die Hoffnung mit, dass das absolute Krisenszenario durch ein sich belebendes operatives Geschäft an Einfluss verliert.
Dennoch bleibt die TUI-Aktie natürlich momentan nur etwas für hart gesottene Anleger, die sich des Risikos bewusst sind. Wenn das der Fall ist, wäre hier sicherlich erneut eine Positionierung interessant.
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