UBS nach dem Kauf der Credit Suisse: Markt versucht sich an neuer Bewertung

Die UBS-Aktie hat den Einbruch nach der Notübernahme der Credit Suisse wieder vollständig wettgemacht und notiert bei knapp 17 CHF. Was bedeutet die Übernahme nun für die weitere Kursentwicklung?

Es war keine Liebesheirat zwischen den beiden Schweizern Bankinstituten, die größere UBS wurde seitens der Schweizer Regierung gedrängt, die notleidende Credit Suisse (CS) vollständig zu übernehmen. Der Übernahmepreis liegt bei 3 Mrd. CHF. Mit einer weiteren Verlustübernahme bis zu 9 Mrd. CHF sowie sehr hohen Liquiditätshilfen seitens der Nationalbank wurde die UBS abgesichert. Die Aktien der CS werden im Verhältnis von 1:22,48 gewandelt.

Kostensenkungen in Milliardenhöhe

Jetzt beginnt die schwierige Aufgabe der Integration in die UBS. Da die Geschäftsfelder beider Institute weitgehend identisch sind, geht es nicht ohne einen größeren Personalabbau, insbesondere bei der CS. Bis 2027 will die UBS eine Kosteneinsparung bis zu 8 Mrd. CHF erreichen.

Wichtig ist, dass das verlorene Vertrauen in die CS nicht auf die UBS überspringt, dies hätte fatale Folgen. Zudem ist es erforderlich, dass keine weiteren Banken in Schieflage kommen, dies würde die Aktien der gesamten Bankbranche weiter belasten.

Womit müssen Anleger bei der UBS-Aktie rechnen?

Die neue UBS ist zu einem Mega-Institut geworden. Der Schweizer Staat wird das Institut bei weiteren finanziellen Problemen unterstützen, somit dürfte eine Insolvenz ausgeschlossen sein. Allerdings wird auch in der Schweiz schon über Szenarien diskutiert, dass die UBS in Notfällen auch verstaatlicht werden kann. Das könnte potenzielle Anleger abschrecken.

Problematisch könnten auch Klagen von Aktionären und Anleihegläubiger der CS werden. Die Aktionäre haben zwar entgegen ihrer Stellung am Ende etwas von ihren Engagements retten können. Aber das Umwandlungsverhältnis ist nicht unumstritten. Unklar ist noch, wie sich die Großaktionäre Saudi-Arabien und Katar verhalten. Die Gläubiger der AT1-Nachranganleihen, hauptsächlich institutionelle Anleger, verlieren rund 16 Mrd. CHF – hier sind ebenfalls Klagen zu erwarten.

Anleger sollten die UBS-Aktie vorerst meiden. Der Integrationsprozess dürfte anfangs holprig verlaufen. Größere Schwankungen sind je nach Nachricht vorprogrammiert.

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