Valneva: Überraschungs-Coup – Pfizer steigt ein – Ändert das jetzt alles?
Die Aktie des französischen Impfstoff-Entwicklers Valneva gehört heute mit einem Zugewinn von über 17% zu den absoluten Tagesgewinnern an den Euro-Börsen. Kein Wunder, denn die Anleger sind elektrisiert durch die Ankündigung, dass der amerikanische Pharma-Gigant Pfizer bei Valneva einsteigt.
Insgesamt geht es um rund 8% an dem französisch-österreichischen Biotechunternehmen, das derzeit noch im Rennen ist mit seinem Tot-Impfstoff gegen den Corona-Virus. Pfizer blättert gut 90 Millionen Euro auf den Tisch, umgerechnet 9,49 Euro je Aktie, was insgesamt über eine entsprechende Kapitalerhöhung abgewickelt wird. Interessanter Fakt dabei:
Valneva setzt auf neuen Impfstoff
Das Geld soll nicht in die weitere Impfstoff-Forschung gehen Covid-19 fließen, sondern zur Finanzierung des von Valneva entwickelten Borreliose-Impfstoffs verwendet werden. Wie Valneva erklärte, handelt es sich hier dabei um den einzigen sogenannten Lyme-Borreliose-Impfstoffkandidaten, der derzeit in der klinischen Entwicklung ist.
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Zum Hintergrund: Borreliose umfasst eine ganze Gruppe von Infektionskrankheiten, die durch Bakterien übertragen werden. Als Haupt-Überträger gelten vor allem Zecken, aber auch Pferdebremsen etc.. Borreliose verursacht dabei sowohl hohes Fieber und steht im Zusammenhang mit erheblichen Erkrankungen des Nervensystems, der Gelenke, Herz und auch Haut.
Neue Beteiligung mit Ecken und Kanten
Der Borreliose-Impfstoffkandidat von Valneva hatte bereits 2017 den sogenannten Fast-Track-Status der US-Arzneimittelbehörde FDA erhalten. Dies soll die Entwicklung entsprechender Medikamente erleichtern und auch die Zulassungsprüfungen beschleunigen. Pfizer als neuer Großaktionär selbst schätzt, dass unter den gegebenen Voraussetzungen eine Zulassung des Impfstoffes 2025 möglich sein könnte.
Allerdings: Die neuen Konditionen der Kooperation lesen sich so einmal nicht gerade günstig für Valneva. So soll das französische Unternehmen nun 40% der verbleibenden Entwicklungskosten finanzieren. Eine ursprüngliche Vereinbarung, die 2020 geschlossen wurde, hatte noch von 30% gesprochen. Außerdem soll es gestaffelte Lizenzgebühren von 14-22% geben. Hier hatte die ursprüngliche Vereinbarung bei 19% begonnen. Immerhin: Jetzt winken Valneva erfolgsabhängige Meilensteinzahlungen von bis zu 100 Millionen Dollar. Angesichts der Tatsache, dass für dieses Jahr mit einem Umsatz von rund 235 Millionen € gerechnet wird, eine richtige Hausnummer.
Nur ein kurzfristiges Kurs-Feuerwerk?
Fazit: Mit dieser neuen Nachricht schafft, wie angesprochen, Valneva ein deutliches Kursplus, was die Aktie nun auch über ihren Widerstand bei rund 9,00 Euro bringt. Allerdings gilt es abzuwarten, ob das jetzt in den nächsten Handelstagen auch bestätigt werden kann. Wenn ja, wäre zumindest technisch sicherlich der Weg etwas besser gepflastert, um wieder an die 200-Tage-Linie heranzukommen, was einer Chance von rund 70% entsprechen würde. Angesichts der vielfältigen Unwägbarkeiten bleibt Valneva allerdings weiter eher etwas für sehr spekulativ aufgestellte Investoren.
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