Verbio: Wie sieht es mit den Chancen einer Trendwende aus?
Die Aktie des Biodieselherstellers Verbio war einer der größten Verlierer seit dem letzten Jahr, der Kurs sank von 85 Euro auf fast 30 Euro. Seit Anfang Juni ist er wieder deutlich gestiegen und steht aktuell bei 37,96 Euro. Ist jetzt der Abwärtstrend beendet und die Erholung geht weiter?
Fundamental hat sich nicht viel geändert, das Unternehmen leidet unter der politischen „Tank- oder Teller“-Diskussion. Gravierender waren zuletzt die günstigeren Importe aus China. Hier kam der Verdacht auf, dass der dortige Biodiesel nicht aus hochwertigem Rapsöl hergestellt wird, sondern aus billigerem Palmöl sowie anderen Ölresten. Die EU will diesen Vorwurf prüfen und eventuell sanktionieren. Hierauf zogen die Preise für Biodiesel wieder an.
Der Grund für die starke Kurserholung kam jedoch von der Einschätzung der Deutschen Bank, diese bestätigte ihre Einschätzung mit dem Zielkurs von 50 Euro. Auch die Analysten von Hauck Aufhäuser IB halten an ihrer Einschätzung mit einem Zielkurs von 74 Euro fest. Dies zeigt, dass die Marktexperten für die weitere Kursentwicklung zuversichtlich sind und die Aktie derzeit für stark unterbewertet halten.
Verbio selber hatte auf die gesunkenen Preise für Biodiesel reagiert und die Ertragsprognose von 300 Mio. Euro auf 240 Mio. Euro gesenkt. Damit ist das Unternehmen immer noch sehr profitabel. Hohe Investitionen werden derzeit in den USA getätigt, hier wird Biodiesel deutlich mehr gefördert als in Europa.
Verbio vor technischen Herausforderungen
Der Anstieg erfolgte zu schnell und zu stark, in der Spitze bis auf rd. 43 Euro. Das führte inzwischen zu einer Korrektur. Die spannende Frage ist, ob es der Aktie gelingt, auf diesem Niveau wieder eine Bodenbildung zu schaffen. Das wäre sicherlich eine gute Ausgangsposition für einen erneuten Ansatz nach oben. Anleger sollten dies allerdings vorerst nur von der Seitenlinie aus beobachten.
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