Wacker Neuson: Folgt jetzt der dritte Streich?
Die Aktie des Spezial-Maschinenbauers Wacker Neuson hat in den vergangenen Monaten geradezu eine Erholung aus dem Bilderbuch vorgelegt. Das betrifft insbesondere die Charttechnik, wobei die Aktie seit Anfang November gleich zwei Mal den jeweiligen Abwärtstrend, ausgehend von November 2021, überwinden konnte. Nun steht Nummer 3 auf dem Programm.
Das abgelaufene Geschäftsjahr war zwar sehr anspruchsvoll, aber dennoch hat das Unternehmen solide Geschäftszahlen erzielt. Sehr gut verlief die Umsatzentwicklung, er legte um 20,7 % auf 2,25 Mrd. Euro zu. Besonders stark war der Umsatzanstieg mit 39 % in den USA.
Mehr Zuversicht
Das operative EBIT entwickelte sich dagegen eher unterproportional, es wuchs nur um 4,6 % auf 201,8 Mio. Euro. Die EBIT-Marge sank leicht auf 9 % gegenüber dem Vorjahr mit 10,3 %. Das Unternehmen begründet diese Entwicklung mit den stark gestiegenen Beschaffungs- und Energiekosten. Trotz höheren Absatzpreisen konnten diese nur teilweise kompensiert werden. Dennoch wird die Dividende um 10 Cent auf 1 Euro angehoben.
Für das laufende Geschäftsjahr ist der Maschinenhersteller zuversichtlich. Der Konzernumsatz soll zwischen 2,3 bis 2,5 Mrd. Euro liegen, das entspricht einem Zuwachs von 2 bis 11 %. Die EBIT-Marge soll auf 9,5 bis 10,5 % steigen.
Wie weit geht der Aufwärtstrend noch?
Die Aktie bleibt seit der Trendwende im Oktober letzten Jahres in ihrem Aufwärtstrend. Die Aussichten, dass er sich fortsetzt, sind gut. Hierfür sprechen die robusten Prognosewerte sowie die geringe Marktkapitalisierung mit 1,32 Mrd. Euro. Das sehen auch die Analysten so, deren mittlerer Zielkurs liegt bei 27 Euro; Hauck Aufhäuser IB sieht den fairen Kurs sogar bei 30 Euro.
Ob es der Aktie nun gelingt, gleich beim ersten Anlauf den aktuellen Abwärtstrend ebenfalls zu durchbrechen, dürfte wohl auch von der allgemeinen Marktlage abhängen. Nach der erfolgreichen Bestätigung der 200-Tage-Linie Mitte März rechnen wir allerdings hier mit einer hohen Wahrscheinlichkeit eines Breaks. Dabei ist auch auf den nächsten Termin Anfang Mai zur Vorlage der Q1-Zahlen zu achten. Aktuell würden wir Wacker Neuson als spekulativen Kauf sehen.
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