Wall Street Kompakt: Mit Exxon, Chevron, Shell, Ford, GM, Boeing, GE und Airbnb
Lieber Leser,
wir leben in wahrlich spannenden Zeiten: die Schläge welche „Big Oil“ diese Woche einkassieren musste, dürften nachhaltige Folgen für viele Bereiche haben. Noch weiß der Kapitalmarkt nicht wie er die Ereignisse einstufen soll, aber sicher ist, dass der Öl- und Gassektor sich endgültig auf der schiefen Eben befindet. Und klar ist auch, dass Aktionäre, Investmentgiganten und Gesetzgeber zunehmend ihre Stimme für eine nachhaltige Zukunft erheben:
Die Einschläge bei „Big Oil“:
Exxon – Der aktivistische Hedge-Fonds Engine No. 1 gewann mindestens zwei Sitze im Vorstand des Unternehmens. Damit gelingt es erstmals einer Umweltbewegung direkt ins Management eines Öl-Multis zu wirken. Während es noch zu früh ist, um abzuschätzen, was die grün angehauchten Mitglieder tatsächlich tun und erreichen werden, war es grundsätzlich ein Schlag für den Öl-Gigant und zeigt, dass die eigenen Aktionäre nicht länger eine dauerhafte Zukunft im Kerngeschäft sehen. Die Schlacht um Exxon war einer der größten Proxy-Schocks in der Geschichte der Wall Street, insbesondere für eine Kampagne, die erst im vergangenen Dezember begann.
Chevron – Die Aktionäre stimmten mit 61% für eine deutliche und rasche Reduzierung der Emissionen aus der Endnutzung seiner Kraftstoffe. Die Entscheidung signalisiert ein neues Gefühl der Dringlichkeit unter den Eigentümern des Unternehmens. Bereits Anfang des Monats lehnten die Aktionäre von ConocoPhillips den Vorstand des Unternehmens ebenfalls ab, um einen ähnlichen Vorstoß für ein vollumfängliches Emissionsreduktionsziel zu unterstützen.
Shell – Ein niederländischen Gericht zwingt Shell dazu seinen Kohlenstoffausstoß bis 2030 (!) um 45% gegenüber dem Niveau von 2019 zu senken. Shell sei nicht nur für die Senkung seiner eigenen direkten Emissionen aus Bohrungen und anderen Operationen verantwortlich, sondern auch für die des Öls, welches am Ende von den Verbrauchern verbrannt wird. Die Berufung seitens Shell wird wohl im Sande verlaufen denn das Urteil liegt auf der Linie der Urgenda-Entscheidung desselben Gerichts aus dem Jahr 2015, mit der der niederländische Staat zu mehr Klimaschutz verurteilt wurde.
Fazit: die Ratlosigkeit der Börse missfällt mir sehr. Ein Blick auf die Marttechnik der drei Giganten zeigt ein ambivalentes Bild. Mein Rat: verkaufen! Denn:
Der Wind lenkt das Kapital in neue Bereiche.
Wo das Parkett die Akzente für die Zukunft setzt lässt sich an den Kursen leicht ablesen:
Ford sprangen um weitere 7,4% an nachdem bereits gestern die Aktie um 8% zulegte. Der Anstieg am Donnerstag erfolgte nachdem RBC die Aktie auf „Outperform“ von „Sector Perform“ hochgestuft hatte und betonte, dass mit der aktualisierten Geschäftsstrategie von Ford die Zukunft des Unternehmens mit Elektrofahrzeugen klarer wird. Meine Einschätzung von gestern kann ich hier nur wiederholen.
General Motors stieg um etwa 3%, nachdem das Unternehmen angekündigt hatte, die Produktion in fünf Montagewerken in Nordamerika, die aufgrund eines weltweiten Mangels an Halbleiterchips gestoppt worden waren, nächste Woche wieder aufzunehmen. Das Unternehmen teilte außerdem mit, dass die Bupyeong-1-Montage in Korea, die seit dem 26. April nur mit halber Kapazität läuft, nächste Woche wieder die volle Produktion aufnehmen wird. Hier rate ich nach der Rally erst einmal nur dazu zu halten – mir fehlt die Korrektur.
Die Aktien von Boeing und General Electric stiegen ebenfalls, nachdem Airbus ehrgeizige Produktionspläne mit dem Ziel von 64 A320-Modellen pro Monat bis zum zweiten Quartal 2023 angekündigt hatte. Boeing-Aktien gewannen etwa 3,5% und General Electric-Aktien stiegen nach der Ankündigung um 6%. Warum? Wenn Airbus solche Pläne bekanntgibt, dann gilt dies als Signal für anziehende Nachfrage im gesamten Sektor. Und ein Blick auf die Charts von Boeing und GE verdeutlichen denn auch das Potenzial! Insbesondere bei GE! Kaufen, kaufen, kaufen!
Das gilt auch für Airbnb! Der Titel legte um fast 4% zu, nachdem RBC die Coverage der Aktie mit einem „Buy“-Rating aufgenommen hatte. Die Online-Plattform kündigte am Montag mehrere Änderungen an ihrer Plattform an, die sich auf die Flexibilität im Vorfeld eines erwarteten Reisebooms konzentrieren, wenn die Pandemie-Beschränkungen nachlassen. Und: Airbnb investiert sein Geld buchstäblich zurück in das Kerngeschäft, und das ist gut angelegtes Geld. Das Unternehmen schätzt seinen adressierbaren Markt auf 3,4 Billionen Dollar, und ich glaube, dass Airbnb bereits einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil hat: Reisende haben im vergangenen Jahr über 193 Millionen Übernachtungen auf der Plattform gebucht. In diesem Jahr werden es sicher sehr viel mehr werden. Auch hier sieht der Chart schon recht lecker aus!
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